Einzelnen Beitrag anzeigen
  #39  
Alt 07.06.2005, 06:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Meine Frau ist von mir gegangen

Liebe Uwe, ich habe lange überlegt, Dir zu schreiben, wie es bei "mir" war. Mein Vater bekam die Diagnose Lungenkrebs im Juli 04, starb im Oktober 04. Er wog immer "nur" höchstens 64 kg, zuletzt 36. Er bekam immer mehr Atemnot, zuletzt ging alles nur noch mit Sauerstoffflasche. Es war nicht einmal mehr möglich, die Treppen hochzusteigen. Er bekam 5 Tage vor seinem Tode im Krankenhaus, auf seinen eigenen Wunsch, noch eine Magensonde gelegt. Wurde dann, obwohl er kaum noch Urin und Stuhl absetzen konnte, nachdem er im Krankenhaus gestürzt war, Montags nach Hause als Vollpflegefall entlassen. Nach einem sehr schlimmen Tag, vor allem für ihn, Unruhe, Atemnot, kam er Dienstags in ein anderes Krankenhaus. Dort starb er nach 5 Stunden, unter Morphin, verlor während dem Krankentransport das Bewußtsein. Im Krankenhaus war kein "Sterbezimmer/Einzelzimmer" frei, er starb inmitten 2 sehr "munteren" Patienten, der eine hörte Radio, der andere schaute fern. Ich habe monatelang gekämpft mit den Krankenhäusern, Akteneinsichten verlangt, etliche Gespräche mit den Ärzten und Pflegern geführt. Es half mir sehr, zur Ruhe zu kommen. Außerdem hat mein Vater auch immer gekämpft wie ein Löwe um das Rest. So bin ich eben auch. Und so wäre es auch Deine Frau gewesen!
Mit Zitat antworten