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Alt 15.06.2005, 14:48
Gast
 
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Standard Eltern sind weinerlich und mitleidig - was tun?

Liebe Marion
Wie schon einige schrieben: Es ist wohl das Schlimmste, das einem als Mutter/Vater passieren kann, wenn das Kind mit dem Tod bedroht wird... Es bricht einem fast das Herz. Als Mutter verstehe ich das nur zu gut. Doch da ist der anfängliche Schock und danach sollte man eigentlich aufstehen und mitanpacken...
Als Betroffene war es bei mir so, dass mein Vater den Schock fast nicht verkraften konnte und zeitweise wusste ich nciht, wer es denn von uns beiden schlimmer habe. Meine Mutter war einfach da, hat mir mein Kind abgenommen, geholfen, wo es ging. Ich sagte irgendwann klar und deutlich: Dies hilft mir, dies belastet mich, dies brauche ich ganz ganz fest und darauf kann ich verzichten. Das war für alle gut. So wussten sie, wie sie hilfreich sein könnten. Ich versprach hoch und heilig, dass ich nichts verheimlichen und ihnen immer als mitteilen würde.
Es ist also auch ein Schritt von Deiner Schwester notwendig, der klärt, einfordert, etc.
Der Krebs löst in jedem etwas aus. Bei einigen verselbständigt sich dieser Film in einem Masse, dass das nichts mehr mit einem selbst zu tun hat. Man wird bemitleidet, schon als tot betrachtet, etc. Das sind tiefe Aengste, die das auslösen kann. Das muss man so akzeptieren. Können die Eltern den Anfangsschock nicht überwinden und belasten nur, dann muss man halt einen Schritt zurück gehen. Besser wäre die gemeinsame Auseinandersetzung mit dieser Bedrohung, mit einem möglichen Sterben. Das nimmt die Angst.
Ich wünsche Euch viel Kraft, Verbundenheit und Geduld für die Prozesse jedes Einzelnen!
Barbara
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