Kleinzeller und Chemo
Hallo Simone,
das mit den Geschwistern ist halt so ne Sache. Wer nicht will hat halt schon, oder? Was zählt ist das Du bei Deiner Mutter bist, auch wenn es zermürbend, anstrengend und immer ein auf und ab ist. Meine Schwester ist 8 Jahre jünger als ich, ebenfalls Krankenschwester und hat sich aus einem Grund der sich für mich nicht nachvollziehen läßt, komplett zurückgezogen. Das ist noch milde ausgedrückt. Wir haben sie informiert, als das mit meinem Vater losging, sie sagte, danke, ich komme mal, und was war. NIX!So eine Charakters..!!! Tschuldigung, aber mir hats halt für meinen Vater unheimlich leid getan, er weiß, er stirbt irgendwann daran und sie ist soooo egoistisch. Aber man muß die Menschen so akzeptieren wie sie sind. Als er gestorben ist, haben wir sie nicht mehr informiert, sie hat es warscheinlich durch das Gericht erfahren, und wieder nix!Das ist halt alles ein "Scheissspiel", bangen, warten, in wenigen Fällen klappts gut und die anderen nehmen alle komplikationen oder Höhen und Tiefen mit die es gibt. Wichtig ist, verlaßt Euch auf Euch selber, keine Aufschübe, der Homeopath, der sie auf die Beine bringen soll, was will der den bitteschön machen????? Wenn es so ernst ist, und da glaube ich zu 90% den Ärzten, erhaltet Euch die Lebensqualität.Meinem Vater haben sie gesagt, wenn sie Chemo bekommen, können sie nicht mit ihrer Silverwing ins Krankenhaus fahren, wie es halt für nen Krebspatienten so üblich ist, warscheinlich noch bettlägerig, etc.Und er hat es trotzdem gemacht, der war nicht zu bremsen. So einen Lebenswillen und noch eine Super Einstellung habe ich bei den Pat. die ich bei mir im KKH erlebe seltens erlebt. Es hat leider nichts geholfen. Die Krankheit ist äußerst übel. Er ist jetzt seit Dez. weg, und ich habe hier lange nicht mehr geschaut, mir tut es ziemlich leid, das viele von diesem Threat irgendwann die gleiche Erfahrung machen müssen wie meine Mutter und ich. Das mit den Pferde kotzen sehen finde ich klasse, nur man darf halt nicht den Bezug zur Realität verlieren.Bitte keine Scharlatane,Wunderheiler etc. Überlege Dir was es für Deine Mutter bedeutet, jedesmal neue Hoffnung, neues Bangen, funktioniert es. Man muß wissen wann Schluß ist.
Die Tipps die Du haben möchtest fallen Dir irgendwann selber ein, weil irgendwann verlässt Du Dich nur noch auf Dich selber und auf das was Deiner Mutter guttut.
Jetzt habe ich mich glaube ich mit meinem "negativen" Denken ziemlich in die Nesseln gesetzt. Ich weiß, das viele Hoffnung und Zuspruch haben möchten, den gibts ja auch. Nur hat mich diese ganze Geschichte sehr mitgenommen und ich versuch realistisch zu bleiben. Meine Emotionen und das Mitgefühl, das ich habe wenn ich hier lese, haben aber gottseidank nicht darunter gelitten.
Entscheidet aus dem Bauch heraus, und versucht das Beste daraus zu machen.
Ganz liebe Grüße, auch an Joachim, der sich bei mir ja eigentlich mal melden wollte!!!
Sandra
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