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Alt 06.07.2005, 10:46
Elisabeth Rieping Elisabeth Rieping ist offline
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Standard familiärer Brustkrebs - Entfernung Eierstöcke

Liebe Monica, ich habe auch die BRCA2 Mutation und mir deshalb alles Entfernen lassen. Auch die Gebärmutter.

Dass das wegen des Gebärmutterschleimhautaufbaus auch empfohlen wird, wußte ich gar nicht. Für mich war der Grund einfach, dass ich nicht mehr zum Arzt gehen wollte, auch nicht wegen der Vorsorge gegen Gebärmutterhalskrebs.

Tamoxifen nehme ich aber nicht mehr, obwohl es nützen soll. Ich hatte damit so starke Gedächnisprobleme.
Aber weil ich alle Gewebe habe entfernen lassen, die Hormon sensibel sind, ist das vielleicht vertretbar. Ich weiss es nicht.

Ich möchte einfach gerne wieder arbeiten und mit Tamoxifen bin ich geistig so lahmgelegt.
Ich hatte dreimal einen Zimmerbrand, weil ich vergessen hatte, dass ich was auf dem Herd hatte. Das ist mir früher nie passiert.

Ich hoffe sehr, dass ich wieder etwas leistungsfähiger werde.
Was ich jetzt noch machen will, habe ich aber noch nicht geschafft, ist die Darmkrebsvorsorge mit dem Hämokult. Darmkrebs soll nämlich bei BRCA2 auch nicht so selten sein.

Man kann den selbst machen, muss den aber dann in ein Labor einschicken. Ich habe noch nicht die Energie, mich darum zu kümmern.

Wenn man in so ein Vorsorgeprogramm kommt, kümmern sie sich darum nicht. Denn das fällt nämlich nicht in den Bereich Gynäkologie und desahlb will ich mich selber drum kümmern. Habe es aber noch nicht geschafft und woran ich meinen schlappen Zustand erkennen kann.

Die Operation fand ich ganz harmlos. Ich bin am zweiten Tag danach schon wieder nach Hause gegangen.

Dass Einzige was mich nervte machte, war der Katheter in der Nacht nach der Operation. Der wurde gelegt, damit ich nicht alleine zur Toilette gehe und dann dabei umfalle.

Das heißt, wenn ich sofort zu Hause hätte schlafen können, wäre der auch nicht nötig gewesen, weil mir da ja jemand hätte helfen können.

Aber Schmerzen hatte ich gar nicht. Mein einziges wirkliches Problem ist, ist die Schlappheit und ich bin natürlich auch manchmal deprimiert und unzufrieden mit mir selbst. Aber ich glaube das Letztere ist nicht direkt wegen der Krankheit, sondern weil ich wegen dieser Krankheit weniger machen kann und deshalb auch weiniger Erfolgserlebnisse habe.

Schöner macht sie ja auch nicht. Ich versuche, wenigstens mein Gewicht in den Griff zu kriegen und gehe viel an den Computer, denn das schaffe ich noch am besten.


Ich wünsche Dir, dass Du alles gut überstehst und füge noch an, dass ich durch die Krankheit auch was sehr Gutes erlebt habe:
Alle Menschen waren sehr nett und lieb zu mir und haben mich wirklich unterstützt. Ich habe soviel Liebe, Hilfe und Zuwendung noch nie erfahren und muss deshalb sagen, dass diese ganze Krankheitszeit aus diesem Grund zu einer der Schönsten in meinem Leben gehört.
Es ist schwer sich das vorzustellen. Aber es war wirklich so. Und obwohl ich die Krankheit zum Teufel wünsche, versöhnt mich das etwas mit ihr. Ich wünsche Dir dass Du auch so etwa Gutes erfährst und sonst von Herzen viel Glück.E.