Hallo!
Das kurze Leiden ist zu Ende!
Hatte am 3.7. noch geschrieben, daß die 1.Chemo ansteht....
die hat sein Leben wohl so rapide verkürzt!
Ich hab noch in den Ohren den Satz "von mehr Lebensqualität" durch die Chemo!!
Ich hoffe ich schock jetzt die sensiblen unter Euch nicht zu sehr, aber ich seh den ganzen schnellen Ablauf als Erlösung an:
Mo-Mi Chemo - mein Mann war gut drauf- bis incl. dem folgenden Sonntag: jeden Tag besucht, in den Rolli gesetzt, in die Cafeteria gafahren, in der Sonne gesessen...und die Zeit wirklich genossen.
Dann Montag: Immunsystem im Keller (weiße Blutkörperchen ca. 500!!) - Infektion bekommen - nicht ansprechbar!
Dienstag etwas besser, ansprechbar, bettlägerig, Katheder etc.,
sehr schwach + fiebrig, nachts 2.oo h Anruf- der Arzt rief mich an: Manfred bat mich zu kommen, er spuckte Blut + Gewebestücke aus - und er hatte Panik.
Ich sofort hin, hab aber nur noch den "Rest" mitbekommen-
Blutkonserven + Thrombos angehängt, das hat das blutige Erbrechen dann auch gestoppt!)
Er wurde von Tag zu Tag schwächer, ab Do. schmerzen + sofort mit Morphium behandelt + Antibiotika gegen Infektion + Fieber,
ab Samstag konnte er nicht mal mehr trinken, hing an eine Infusion mit ClinicMix (IV-Ernährung) Kal.Chlorid, 4 Sorten AB und Sauerstoff.
Ich habe gebetet, daß es schnell geht!!
Am Sonntag abend waren die Blutzuckerwerte wieder nahe 600, aber er lag ganz ruhig da, keine Fieberschübe mehr und schien zu schlafen. Kurz nach 22.00 setzt dann die Atmung aus.
Ich war die ganze Zeit bei ihm und hab seine Hand gehalten.
Er ist so ruhig hinüber gegangen- er hatte endlich Frieden!
Das versöhnt mich auch mit der Sitiuation - er hat sein Schicksal angenommen ("ich habe keine Angst vor dem Tod", "ich hab mein Leben gelebt"), außerdem war alles geregelt, nichts blieb unausgesprochen - ich konnte loslassen, weil er jetzt keine Qualen mehr hat.
Mit so einem schnellen Ende hatte keiner gerechnet, der Arzt, denr am So. morgen da war, hatte es aber wohl kommen sehen "Sie brauchen sich nicht mehrt zu verkleiden (Mundschutz, Handschuhe etc.), die weißen Blutkörperchen steigen an (1.000 !!) - war wohl nur eine Ausrede!
Manfred wollte nie ein Pflegefall werden und hat sich wohl bewußt fallengelassen und auch nicht mehr gekämpft-
und das war gut so - er hatte eine innere Ruhe und Gelassenheit in den letzten Wochen entwickelt, die es auch mir leichter machte.
Ich hab mir für ihn nichts mehr gewünscht, als daß er nicht mehr leiden muß.
Ich behalte ihn als lebensfrohen, lachenden agilen Menschen in Erinnerung und nicht als den leidenden, schwachen Menschen der er zum Schluß war.
Ich wünschte ihm Frieden und den hat er jetzt.
Das er mir fehlt - natürlich, aber ihm zuliebe habe ich losgelassen - Vergessen werde ich ihn sowie nie.
Wir sind uns begegnet
Du hast Spuren hinterlassen
in mir
deine Handschrift, deine Zeichen
unauslöschlich
in meinem Herzen
hast du dir Raum geschaffen
für immer.
Bärbel
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