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Alt 18.11.2002, 15:35
Gast
 
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Standard Tonsillenkarzinom

Hallo Ihr Lieben,

voller Wut und Verzweiflung muß ich mir jetzt mal meinen Frust von der Seele schreiben. Heute hatte meine Schwiegermutter ja ihre 12. Bestrahlung hinter sich, sie klagt seit Mittwoch über unerträgliche Schmerzen vom Oberkiefer bis ins links Ohr ausstrahlend.

Nachdem etliche Schmerzmittel wie Voltaren 100, Valoron, Novalgin usw. keine kleine Linderung gebracht hatten, verschrieb uns der hausärztliche Notdienst gestern Temgesic sublingual, die auch keine Schmerzlinderung erzielten.

Heute stellte sie sich deswegen in der HNO-Ambulanz vor in der Klinik wo auch die Strahlenklinik angeschlossen ist. Nach ihrem Erscheinen wurde sie von einer sehr resoluten Ärztin gefragt "was sie denn jetzt schon wieder hier wolle, sie solle sich doch nur alle 14 Tage vorstellen", nett, nicht wahr? Aber es geht noch weiter! Ohne sie zu untersuchen stellte die Ärztin ihr ein Rezept über Novalgin Tropfen aus (die sie ja genügend zu Hause hat ohne Erfolg).

Als ich meine Schwiegermutter heute mittag anrief wie es ihr ginge, brach sie sofort in Tränen aus und erzählte mir was heute dort abgelaufen ist in der Ambulanz. Ich muß sazu sagen dass die Schmerzen so stark sind dass keine Nahrungsaufnahme mehr möglich ist, noch nicht mal ein Glas Wasser bekommt sie runter!!!

Ich war derart empört, daß ich mir umgehend den zuständigen Oberarzt telefonisch geben ließ, der mit seiner Aussage aber noch das Faß zum Überlaufen brachte. Er sagte: "Ich kenne ihre Schwiegermutter zwar nur von der stationären Behandlung, doch ist sie eine Person der ab und zu in den Hinter getreten werden muß damit sie endlich kapiert dass sie eine lebensbedrohliche Erkrankung hat!" Wie mir danach zumute war könnt Ihr Euch sicher vorstellen. Muß man sich sowas bieten lassen? Geht man so mit kranken bzw. schwerkranken Patienten um? Man wird ja dort behandel wie der letzte Dreck, sorry, aber meine Empörung ist derart groß dass ich nicht mehr ein und aus weiß was wir jetzt tun können.

Meiner Schwiegermutter ist sehr wohl bewußt dass sie an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leidet, dieses erwiderte ich auch diesem "Halbgott in Weiss", doch anscheinend wird man in dieser Klinik nicht für ernst genommen. Ich bin der Meinung dass trotz dieser höllischen Strahlentherapie bestimmt eine Schmerztherapie abgestimmt werden kann, die die Nebenwirkungen etwas lindern können oder liege ich da so falsch?

Ich bin sehr traurig und wütend zugleich dass so mit Menschen umgegangen wird und frage mich ob es überhaupt Sinn macht diesen und noch andere Vorfälle die wir in dieser Klinik erlebt haben überhaupt dem Chefarzt mitteilen sollten. Wäre ein Wechsel sinnvoll, nur wohin????

Danke für Euer Interesse an diesem Beitrag, vielleicht hat ja jemand einen Tip.

Tina
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