Thema: Waltonsvilla
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6087  
Alt 23.08.2005, 23:28
Benutzerbild von Egbert
Egbert Egbert ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.05.2004
Ort: Bielefeld, OWL
Beiträge: 207
Lächeln AW: Waltonsvilla

Hallo liebe Familie,

Diddi Mausi fand diesen Beitrag im Internet und möche ihn als Einstand und zur allgemeinen Erbauung hier reingestellt haben:


"Wie war das nur möglich?

Das spricht doch aus der Seele! Wenn Du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun. - Kinder von heute werden in Watte gepackt...trozdem weiterlesen.
Wenn Du als Kind in den 50er,60er oder 70er Jahren lebtest, ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange überleben konnten! Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurt und ohne Airbags. Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben voller Blei u. Cadmium. Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit Bleichmittel. Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen. Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass wir die Bremsen vergessen hatten. Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar. Wir verließen morgens das Haus zum Spielen und blieben den ganzen Tag weg, mussten erst zu Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen. Niemand wusste wo wir waren und wir hatten nicht ein Handy dabei. Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne und niemand wurde deswegen verklagt. Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld, außer wir selbst.
Keiner fragte nach „Aufsichtspflicht“. Kannst Du dich noch an „Unfälle“ erinnern? Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht. Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr viel und wurden trotzdem nicht zu dick. Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche und niemand starb an den Folgen. Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box, Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Computer, Internet-Chat-Rooms. Wir hatten Freunde.
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße, oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten. Meistens brauchten wir nicht zu klingeln und gingen einfach hinein. Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern. Keiner brachte uns und keiner holte uns.. Wie war das nur möglich? Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und kleinen Stoffbällen. Außerdem aßen wir Würmer und die Prophezeiung, das die Würmer in unseren Mägen weiter lebten, trafen nicht ein. Auch mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.
Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war. Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klar zu kommen. Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere. Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung. Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen das war klar und keiner konnte sich verstecken. Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hatte, war klar, dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauten. Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei! So etwas aber auch!!
Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen Problemlösern und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.
Mit alldem wussten wir umzugehen.

Und Du gehörst auch dazu. Herzlichen Glückwunsch!!"

Viel Spass beim lesen wünscht
Opa Egbert
__________________
Vergiss in keinem Falle, auch dann nicht, wenn vieles misslingt:
Die Gescheiten werden nicht alle! (So unwahrscheinlich das klingt.)
sagte Erich Kästner
Mit Zitat antworten