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Alt 12.10.2005, 22:25
Heide45 Heide45 ist offline
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Standard AW: Primärtumor oder Metastase?

danke für eure lieben antworten,es hilft sehr, sich verstanden zu fühlen.
ich melde mich heute wieder, um die nächsten traurigen neuigkeiten, die ich erst gerade erfuhr, loszuwerden und mich etwas auszuheulen.
letzte woche sollte mein schwippsschwager ja zur chemo ins kh. am tag davor, nach einem bad bekam er plötzlich einen hexenschuss, der notarzt kam und gab eine spritze. an eine verlegung ins kh war nicht zu denken. tja, dann wurde der hexenschuss trotz weiterer spritzen nicht besser und vorgestern kam plötzlich inkontinenz dazu. wieder notarzt. dann der hausarzt. kein hexenschuss, nun wird ein wirbelbruch vermutet und dringend eine einweisung ins kh empfohlen. aber der liebe patient weigert sich, jetzt müssen noch dringend rechnungen und lieferscheine geschrieben werden (mein schwager ist selbstständig). meine schwester soll schnell noch lernen, wie man seine arbeit am pc macht, damit er beruhigt ins kh gehen kann. o-ton: ich muss meine familie absichern, heult doch nicht so rum, ich will mindestens noch 5 jahre machen, das kann nicht warten.
meine schwester ist wohl vorhin 1 std ohnmächtig zusammengebrochen, er hat nichts davon mitgekriegt und dachte, sie ruht sich aus. sie schafft die betreuung einfach nicht mehr. freunde und andere verwandte darf sie nicht einweihen, sie erzählt jedem, es ginge um osteoropose(!). die krankenkasse schickt einen antrag(!) auf pflegegeld, nachdem meine schwester um schnelle hilfe durch eine pflegekraft ersucht hat. sie arbeitet selbst auch, wie gesagt gibt es noch eine kleine tochter. ich fahre am sonntag nach berlin, eher kann ich nicht. ich habe gerade am telefon versucht, meinem schwager eine schnelle einweisung ins kh schönzureden, vergeblich. meine schwester traut sich nicht, ihm zu sagen, wie schlimm es um ihn steht. selbst der arzt hat wohl zu ihm gemeint:es sieht böse aus, aber man soll die hoffnung nicht aufgeben. ich finde es nicht richtig, ihm den vollen ernst seines zustandes nicht zu erklären. aber andererseits will man ja auch keine hoffnung zerstören. aber nimmt man den patienten nicht wertvolle zeit, wenn die hoffnung so trügerisch ist? wenn bei der kleinsten bewegung knochen brechen, jetzt auch morphiumpflaster gegeben wird, sollte ihm nicht klargemacht werden, wie ernst es wirklich steht und rechnungen das kleinste problem sind? ich weiss nicht wie ich vor ort klarkommen werde. kann selbst vor rückenschmerzen seit 4 wochen nicht mehr richtig schlafen und fühle mich hoffnungsvoll überfordert, bei dieser scharade mitzumachen. und dann noch die kleine. auch ihr kann man doch nicht immer was vormachen. ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich vor dem fürchte, was mich erwartet. lügen kann ich nicht, aber wie gesagt, hoffnungen zerstören will ich ja auch nicht. was soll ich nur tun, bin für jeden tip dankbar, eure heide
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