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Alt 18.10.2005, 06:49
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Petra11 Petra11 ist offline
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Registriert seit: 30.05.2005
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Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt...

Mein liebster Papa,

gestern habe ich noch lange mit Mama gesprochen...sie sagte sie würde alles noch mal durchleben, aber es wäre 'gut', so könnte sie die Dinge die geschehen sind verarbeiten...sie sagte sie hätte dir so gern noch so viele Sachen gesagt...ihr hattet ja am Donnerstag bevor du gegangen bist noch ein schönes Gespräch, aber trotzdem...aber sie wusste auch das du Wörter des Abschieds nie zugelassen hättest...

Aber ich denke, was immer sie auch sagen wollte, du wusstest es und du weisst es auch immer noch...

Wir vermissen dich so sehr...

In Liebe
für immer
deine Tochter
Petra

Tagebucheintrag vom 18.10.2004

Alles ist noch schlimmer. Die Magenspiegelung wird abgesagt, es wird wieder eine Knochenmarkpunktion angeordnet und dann muss sofort mit einer Chemo begonnen werden.
Um 15:00 Uhr kommt der Anruf von Mama. Markus und ich müssen zum Krankenhaus kommen. Die Diagnose: Totaler Befall, keine Chance mehr auf Heilung. Man hat, wenn man direkt mit der Chemo beginnt, eine 20%-ige Chance das man den Krebs noch ein bisschen aufhalten kann, so dass uns noch einer bisschen mehr Zeit bleibt. Papa ist so tapfer. Er liegt wie bei jeder Diagnose auf dem Bett, drückt sein Kopf aufs Kissen und schließt die Augen.
Seine Entscheidung: ich nehme die Chance wahr. Vorher muss noch ein CT vom Kopf gemacht werden um zu gucken ob das Hirn auch schon befallen ist. Dort ist noch alles OK.
17:00 beginnt die Chemo, erst zur Vorbereitung ein Tropf. Dann kommt für 24 Stunden die erste Chemo.
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