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Alt 22.10.2005, 08:54
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julesmum julesmum ist offline
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Registriert seit: 16.10.2005
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Standard AW: vor 4 Wochen ist meine Mama gestorben

Hallo Simone, Miezmauz, Andrea, Stina, Sanne......ihr Lieben,

danke für eutre Zeilen. Es geht mir wieder etwas besser, meiner Tochter auch. Wir wollen heute gemeinsam überlegen, ob wir Omi Blumen aufs Grab brigen möchten oder lieber nicht. Mal sehen.
Es ist für mich momentan richtig, sehr wenige Stillstand ertragen zu müssen und viel Ablenkung zu haben merke ich. Ich habe ja eine 30 Stunden / Woche -Stelle, arbeite aber zur Zeir mehr als 40 Stunden, auch abends zu Hause. Dann kann ich im kommenden Jahr zwei Wochen mehr Urlaub nehmen wegen der ganzen Überstunden.
Hier zu Hause mache ich auch total viel, das dann mit meiner Kleinen gemeinsam, das gibt mir auch viel Kraft und sie braucht es natürlich auch total.
Um Ostern rum möchte ich die Wohnung renovieren.......also viel vor....viel Schönes! Ich brauche einfach konkrete, erreichbare Ziele. Sachen, die ich in absehbarer Zeit erreichen kann, sonst drehe ich durch, werde völlig mutlos und hoffnungslos.
Ich merke, dass dies eine "konstruktive" Ablenkung ist.......

.......dennoch, meine Mama ist allgegenwärtig. Ich erwarte auch nicht, dass es mir nach 5 Wochen gut geht......es wird niemals verschwinden, es wird nur mehr normal sein wahrscheinlich, so wie , wenn ich an meine Oma und Opa denke, die seit ca. 20 Jahren schon tot sind.

Es ist alles so realistisch...ich möchte so gern glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Möchte tief daran glauben für mich und darin Halt und Trost finden. Aber es klappt nicht.

.....jaja....morgens nach dem Aufstehen geht das alles noch, so zu denken udn das aufzuschreiben.....im Laufe des Tages schwindet dann die Energie wieder und ich habe Zeit Fotos zu gucken und Mamay Briefe zu lesen und nach Erinnerungen in mir zu suchen. Geht es euch so, dass ihr versucht gedanklich zu rekonstruieren, was wann das letzte Mal war ? Also ich versuche mich zu erinnern, wann habe ich Mama das letzte Mal im Wohnzimmer sitzen sehen? Wann war sie das letzte Mal in meiner Wohnung? Wann kam sie mir mit Papa zum letzten Mal entgegen als wir sie sie zu Fuß besucht haben?
Ich wußte ja nicht, dass es das letzte Mals ein würde. Obwohl dieser Gedanke mich seit 7 Monaten schon bedrückt, seit der Diagnose, seit wir wußten, dass sie nicht mehr lange bei uns sein wird.

Ich muss aufhören, sonst bricht mein Tagesplan zusammen und ich schaffe es nicht mehr, aus dem Haus zu gehen mit meiner Tochter. Die Tränen kullern schon wieder...ich werde auch nicht dort einkaufen, wo wir immer hingehen, ich möchte niemanden treffen in der Stadt, möchte nicht gefragt werden von Leuten, die sich ja ansonsten auch nicht interessieren.

Simone, deine Gedanken um die Trauerfeier kann ich sehr gut verstehen. Wir waren nur eine handvoll Menschen und doch gibt es in jeder famile wohl die schwarzen Schafe, die man nciht leiden kann, ja, die man sogar fast hasst. Die will man nicht dabei haben....für mich war das alles ebenfalls wie ein Film......das war alles so schmerzhaft und merkwürdig und unwirklich für mich, dass die Verwandten zur totalen Nebensache wurden. Konzentrier dich auf dich und auf deine lieben Familienmitglieder, das kann ich dir nur raten.

Meine Kleine ruft mich, ich höre für heute auf,

ich drücke euch mal alle zurück,
Kerstin
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