Liebe Baghira,
so etwas darfst du nicht mal denken. Ich kann mir vorstellen, wie es dir geht. Es ist soooo schlimm einen geliebten Menschen leiden zu sehen. Dein Mann weiß, dass du ihn liebst und für ihn da bist. Das wird ihm helfen.
Hier hast du immer jemanden, der dir zuhört. Schreib dir alles von der Seele. Mir hilft das ein bisschen.
Bei meinem Vater geht morgen die nächste Chemo los und auch ich habe große Angst. Bei der letzten Chemo ging es ihm so richtig schlecht. Nun hoffe ich, dass er nicht wieder so leiden muss. Auch mein Vater ist ein ganz lieber Mensch. Er war immer für mich da und jetzt versuche ich ihm ein bisschen zurück zu geben.
Wir haben beim Kaffeetrinken über die nächste Woche in der Klinik gesprochen und mein Vater sagte auch, dass er Angst hat. Er ist ein sehr optimistischer Mensch, aber die Erinnerung an die letzte Chemo sind halt noch zu frisch. Wir haben ihm alle gut zugeredet. Wir werden ihn wieder jeden Tag besuchen und ihm dieses Mal auch Essen von zu Hause mitbringen. Vielleicht ist der Ekel vorm Essen dann nicht ganz so schlimm.
Rede deinem Mann gut zu und unterstütze ihn. Für ihn ist es wichtig, dass er weiß, dass die Familie hinter ihm steht.
Dass für dich die ganze Sache besonders schwer ist, weiß ich. Die Scheißkrankheit zermürbt alle. Deine Kinder sind nicht mehr so klein, dass sie nicht verstehen, dass du mit den Nerven am Ende bist.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und für deinen lieben Mann alles alles Gute!
Liebe Grüße
Viola