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Alt 07.11.2005, 14:06
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Ingrid38 Ingrid38 ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
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Standard AW: Mein Mann ist tod. Es zerreisst mein Herz.

@Rubbelmaus
Es ist schrecklich , was Du durchmast.
Stellt man sich nicht die Frage: Wieviel kann ich noch ertragen?

@Lady Molly
Du schreibst mir aus der Seele. Es ist irgendwie verrückt, aber am Tage der Beerdigung ging es mir relativ gut. In der Friedhofskapelle habe ich den Song "Who wants to live forever" von Queen (aus dem Film Highlander) spielen lassen und als die Musik plötzlich aussetzte, musst ich gar nicht mehr weinen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, das Klaus da die Finger im Spiel hatte, und sich auf diese Weise "gemeldet" hat. Am Grab habe ich sogar gelächelt. Die Sonne schien (es hatte die ganzen Tage vorher geschüttet) und zwei Kaninchen kamen aus dem Gebüsch gehoppelt. Es waren so viele Menschen da. Und ich hatte die Gewissheit, das Klaus nun nicht mehr leiden muß. Obwohl er schon viel durchgemacht hat, ist ihm aber vieles erspart geblieben.
Zwei Tage bevor er gestorben ist, war ich mit Klaus im Rollstuhl noch im Park und wir haben dort noch eine schöne Zeit verbracht.
Am nächsten Tag brachte ich ihn für die Chemo ins KH. Wir wussten, das er sterben wird, aber wieviel Zeit wir noch hatten konnte uns keiner sagen. Ich hoffte auf ein Jahr oder vielleicht einige Monate. Am nächsten Morgen rief um 6.00 Uhr der Stationsarzt an und sagte, das es meinem Mann nicht gut geht.
Im Krankenhaus angekommen, bin ich sofort in sein Zimmer gegangen und habe ihn gefragt, was er denn für Dummheiten macht. Ich dachte er schläft. Dann ist mir aufgefallen, das er gar nicht mit Sauerstoff versorgt wird. Sein Bettnachbar war auch nicht im Zimmer. Eine Kerze brannte. Erst da ist es mir bewusst geworden. Ich weiß nicht, wie ich beschreiben soll, was ich die nächsten Minuten und Stunden gefühlt habe. Es war/ist einfach schrecklich.
Die Tage danach gingen irgendwie. Und wie erwähnt habe ich die Beerdigung und die Tage danach nicht als so arg empfunden.
Und jetzt? Ich habe das Gefühl, das es immer schlimmer wird.

Es tut so weh das alles noch einmal zu durchleben. Aber unterdrücken will ich es auch nicht. Ich kann vor lauter Tränen kaum noch die Tastatur sehen.
Aber hier hört mir wenigstens jemand zu und ich kann mich gehen lassen.

Ich denke, ich werde morgen zu meiner Hausärztin gehen und mir eine Überweisung geben lassen.

Wenn ich an Weihnachten denke, wird mir ganz anders.

Danke, danke, danke
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