AW: mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo zusammen!
Wollte uns mal aus der Versenkung holen und gleichzeitig ein Lebenszeichen von mir geben.
Diana, wenn ich Deinen letzten Eintrag gründlicher gelesen hätte, wäre ich auch auf Deinen Vorschlag bezüglich der Fotos eingegangen. Die Idee von dem "Rundbrief" finde ich super. Also, wenn Du magst, gib sie auf den Weg und ich schick sie weiter.
Doris, Du hast also wieder Schulungsstress bzw. bist ab nächste Woche wieder unterwegs. Hoffentlich kommst Du überall pünktlich und sicher hin, da es doch jetzt winterlich wird - hier zumindest.
Alex. lass uns mal den 10. Dez. festhalten. Ich gehe davon aus, dass wir den Tag nach Aachen fahren. Hab keine Ahnung von Örtlichkeiten, meine Entfernung Bahnhof - Weihnachtsmarkt. Aber das werd ich noch rausfinden. Vielleicht kennt Tine das. Wir könnten dann einen Treffpunkt abmachen. Außerdem gibt's ja noch Handy's!
Ich drömel so die letzten Tage rum und komme mal wieder nicht so richtig in Gang. Wochenende hab ich im Garten/Terrasse die letzten Stühle etc. weggeräumt, noch ein wenig Laub geharkt und für den Igel einen zweiten Haufen gebastelt. Weiß nicht, ob die schon schlafen. Vor ca. 10 Tagen hab ich noch frische Spuren (Hinterlassenschaften!) entdeckt, aber da war's noch wärmer.
Im Moment kreisen meine Gedanken auch wieder mehr um Papa. Morgen ist es schon zwei Jahre her, das er gestorben ist. Aber es ist wirklich besser zu ertragen, als vor einem Jahr. Es fließen keine Tränen mehr, es sind vielmehr die Gedanken an schönere Zeiten.
Ich habe mir Mosy besorgt, es in Herzform geschnitten und dazu gelbe Rosen. Die werde ich gleich da hineinstecken und dann morgen zum Friedhof bringen.
Mit Mama ist es unverändert. Gestern war Veronika mit bei ihr, ist nachgekommen, war noch beim Fotografen. Mama hat sie wohl als "familienzugehörig" erkannt, aber kein Name oder so.
Für Weihnachten haben wir uns überlegt, das wir Heilig Abend zum Kaffee zu Mama fahren. Komme mir da zwar, wie soll ich sagen - komisch vor oder "abschiebend"? Aber ich habe jetzt schon oft gehört, dass Demenzkranke in ihrer Umgebung, in der sie leben, eher zurecht kommen als woanders. Vielleicht bin ich auch zu sehr Egoist, weil ich nicht nochmal so ein Erlebnis wie neulich haben möchte, erst Recht nicht Weihnachten.
Morgen Abend gehe ich das erste Mal zu einer Selbsthilfegruppe von Angehörigen Demenzkranker. Bin gespannt, wie das abläuft und ob es mir zusagt. Vielleicht bekomme ich dort ein paar Anregungen, was gut ist und was nicht.
So, ich werde mir jetzt einen Kaffee machen und mich mit Papa's Herz beschäftigen.
Liebe Grüße Euch allen
Ulrike
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