Guten Morgen
, Ihr Lieben!
Ja, Gestern ist um und die Welt dreht sich immer weiter. Es war ein Tag mit ganz vielen Gedanken - an ganz früher, so die letzten zwei/drei Jahre und doch auch ein paar Erinnerungen an
den Tag. Und so ganz ohne ein paar Tränen ging es dann doch nicht. Veronika und ich sind mit dem Rosenherz zum Friedhof, haben dann beide davor gestanden und mussten weinen. Aber wir konnten uns gegenseitig drücken und das half. Es leuchtet jetzt schon von weitem gelb auf seinem Grab. Das ist auch gut so in den jetzt doch trüben Tagen.
Zur gleichen Zeit war noch eine Beisetzung auf dem Friedhof; es waren "Unmengen" von Menschen dort, aber wir haben uns daran vorbeigemogelt. Wenn ich nur so zum Friedhof gefahren wäre, hätte ich gewartet. Aber es war eben auch Papa's Tag und darum war es mir egal.
Und dann war ich gestern Abend noch zu dieser Selbsthilfegruppe Angehörige von Demenzkranken. Das hat mir gut gefallen und ich werde da sicherlich häufiger hingehen. Sie treffen sich immer am 1. und 3. Donnerstag im Monat. Der Weg ist nicht all zu weit, gute halbe Stunde. Es waren gestern auch drei Frauen dabei, deren Männer in den letzten Monaten verstorben sind. Zu Beginn stellen wir uns kurz vor und sagen, wie wir uns jetzt fühlen. Anschließend ergibt sich ein Thema oder von der Leiterin wird eines vorgeschlagen. Jeder lässt den Erzähler ausreden, es redet auch nur einer zur Zeit, so dass man gehört wird und nicht in irgendwelchen "Tuscheleien" untergeht. Zum Abschluss sagen wir dann noch, was uns der Abend gebracht hat und wie wir uns danach fühlen.
Ich kann für mich sagen, das es mir geholfen hat, über Mama, uns und unsere Gedanken und Entscheidungen zu reden. Ebenfalls Betroffene können es leichter nachvollziehen und man selbst bekommt Anregungen.
So, jetzt werde ich noch was für mein Gehalt tun und dann frühzeitig mein Wochenende einläuten. Alex, ich denke, dass ich am Sonntag mal wieder die Telekom "schröpfe" und mich bei Dir melde.
Euch allen liebe Grüße und
einen herzlichen
gegen den Nebel
Ulrike