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Alt 15.12.2005, 16:52
guxli
Gast
 
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Standard AW: Trauernde Männer?

Hallo GEP

Glaube mir, dass Du in Deiner Situation alles für Deine liebe Frau getan hast, was in diesem Moment möglich war und dies hat Sie sicherlich 100% geschätzt.
Es sind einfach Schuldgefühle da, welche man als Hinterbliebener hat. Man hätte dies und dass ändern oder tun können und Sie wäre wohl möglich auch dann gestorben. Dann hätte man wieder dieselben Schuldgefühle gehabt. Durch diese Art möchte unsere Psyche das Schicksal umkehren.
Leider und so traurig es auch ist, muss man schlussendlich annehmen, wie es geschehen ist. Ansonsten kann man seine tiefe Trauer nie überwinden. Ich bin auch noch weit davon entfernt.
Ich habe mit meiner Freundin auch nie über den Tod gesprochen. Ich zweifle auch oftmals und mir kommen dabei Schuldgefühle auf, warum ich (wir) den Tod nie angesprochen haben. Meine Freundin starb am 28. Oktober 2005 in Ihrem 29 Lebensjahr und Sie wollte einfach nur leben und Sie (wir) hatten bis zuletzt die Hoffnung nicht aufgegeben. Hätten wir über Ihren Tod gesprochen, wäre Sie, und davon bin ich überzeugt, viel früher gestorben, weil man dadurch Ihren unglaublichen Lebenswillen genommen hätte.
Es ist wohl für jeden Menschen unterschiedlich, ob und wie er über seinen Tod reden möchte oder eben nicht.
Meine Schmerzen zereisen mich manchmal auch fast, dann muss ich mich irgendwie ablenken.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für die kommende schwierige Weihnachtszeit.
Starke Männer können weinen, Schwache nicht.

Gruss
Dani
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