[BarbaraO]

Ok, ich gebe es zu.

Letztens war da so ein netter behaarter junger Mann in meiner Kemenate.
Mitten in der Nacht stand er plötzlich da und im sanften Mondlicht schimmerte seine pelzige Brust wie ein Netzmantel.
Wie zwei Opale waren seine Augen und sein Blick traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Welch grenzenlose Wonnen versprachen seine animalischen Grunzlaute.
Ich bin auch nur eine Frau und als solche schwach und hilflos.
Die breite Brust dieses herrlichen Mannes versprach Schutz und Dinge, die auszusprechen ich hier nicht wage. Kein Pathos ist groß genug, auch nur anzudeuten, was ich fühlte. Es war, als hebten mich die Wogen eines wilden Meeres in die Höhe und..... neee, Mädels, ich will Euch ja den Mund nicht wässerig machen. Ich habe ihn schließlich zuerst gesehen.
Lange Rede- kurzer Sinn-- Ich bat ihn um ein Erinnerungsstück. Ja, und das habe ich natürlich unterm Bett versteckt. Ich wollte Euch nicht neidisch machen und konnte auch nicht wissen, dass Kerstin rumschnüffelt.

Was die im Museum wohl nun denken mögen?

Gerade habe ich was entdeckt: Hallo Margrit. Schön, dass Du Dich meldest. Mach was schönes aus Deinem kleinen Urlaub. Ich drücke dann ab Montag für Dich weiter meine Daumen.

So, Mädels. Das war meine Beichte. Leicht ist mir das ja nicht gefallen. Mein Mädchenherz ist immer noch voll des Jubels über die Wonnen der Liebe. Natürlich rein platonisch, möchte ich betonen. Um so mehr schmerzt es mich, dass das einzige Erinnerungsstück, das ich hatte, nun durch einen schnöden Diebstahl für immer verloren ist.

Eine ganz traurige

Barbara