Liebe Konny, liebe Noreen, Ihr alle!
Zuerst mal ein ganz dickes

an Dich, Konny. Manno, wir drücken Dir alle so fest die Daumen, dass es bergauf geht.
Dagegen nehmen sich meine Probleme nicht so heftig. Ok, stehe ein bisschen neben mir, weil ich noch immer kein ganz konkretes Ergebnis habe. War letzte Woche Montag in TÜ, Biopsie... Ergebnis sollte ich am Donnerstag abfragen. Meine Ärztin teilte mir mit, dass das Ergebnis noch nicht da sei, sie sich aber mit dem Labor telefonisch in Verbindung setzen und mir noch am gleichen Tag das Ergebnis mitteilen würde. Mitnichten...
Freitag ist ihr OP-Tag - keine Chance. Montag habe ich auch noch verstreichen lassen, um dann am Dienstag morgen sie - mit schlechtem Gewissen - wieder anzurufen.
Antwort: "Ihr Ergebnis ist gestern gekommen. Es ist schlecht (jetzt neben dem dem High-Risk auch noch einen Low-Risk), es besteht dringender Handlungsbedarf. Ich habe jetzt keine Zeit, aber bis um 13 Uhr habe ich die Patientinnen abgearbeitet, dann melde ich mich."
Das war am Dienstag morgen. Es ist nicht nur so, dass ich seit Tagen mich kaum noch traue, das Haus zu verlassen, damit ich den Anruf nicht verpasse...
Ich habe ja nun auch wieder einen Job. (Mit 48!) Dadurch, dass ich einfach nicht weiss, wie, wannn es weitergeht, kann ich kaum Termine machen. Ich wollte meinen Arbeitgebern eigentlich nichts von meiner Krankheit erzählen - nun war ich dazu gezwungen. Nicht angenehm.
Ich weiss, dass hier verschiedene Meinungen herrschen, inwieweit frau von ihrer Krankheit wem erzählt....
Für mich ist dass ziemlich schwer. Meine Freundinnen und mein engeres Umfeld kennen die Details, aber ich würde mir doch sehr schwer tun, meiner Nachbarin Details über meine Krankheit zu erzählen.
Geht Euch das genauso? Ein Schämen, das nicht rational zu erklären ist.
Aber wenn ich ehrlich bin: Lungenkrebs könnte ich besser erzählen als ausgerechnet ein Vulva-Karzinom. Bin ich da zu eigen?
Wie geht Ihr damit um?
Nun sitze ich hier, warte seit einer Woche auf ein konkretes Ergebnis oder auf eine Aussage, wie es weitergeht.
Das normale Leben geht weiter. Ich freue mich an meinem Job und mache einfach Termine, so als ob nichts wäre.
Und mit jedem Tag, der verstreicht, ist es mir egaler (oh, mein Deutschlehrer würde stöhnen), was mit meiner Diagnose ist.
Wohl eine Art Selbstschutz, obwohl ich überhaupt nicht verstehe, wie die von mir so hoch geschätzte Ärztin reagiert.
Ich drück' Euch alle
Eure Helga
und nochmal:

wir geben den Krebs eins vor die Birne