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Alt 03.02.2006, 21:13
Goldmaus Goldmaus ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane,

erst einmal - es tut mir leid, dass deine Mutter auch vom BK erwischt wurde!
Meine Mutter hatte BK vor 5 Jahren, und ich vor 1 1/2.

Ich möchte mich der Meinung von Chauchat anschließen, dass es nicht Euer Thema sein kann, die Mutter "umzustimmen" oder gar "zur Raison zu bringen". Es ist ihr Leben, ihre Erkrankung, ihr Körper, ihre Seele, die als erstes mal damit fertig werden müssen. Danach kommt erst Ihr, die Familienangehörigen.
Klingt hart, ist aber so. Woher wollt Ihr absolut sicher wissen, was richtig für Mutter ist?? ????

Wenn mich jemand angeschrien hätte oder bedrängt hätte, was ich tun oder lassen soll an Therapien, da wäre ich komplett ausgerastet.
Mit so einer Diagnose braucht man Hilfe und Unterstützung, und sollte wissen, dass die Familie zu einem steht, ganz egal, was man im Moment sagt und denkt und tut. Und das Denken bei frischer Diagnose geht ganz schön chaotisch, das kann ich dir sagen!
Frau muß sich erst mal mit der Diagnose und dem dazugehörigen Schock auseinandersetzen.
Gebt Eurer Mutter lieber die Möglichkeit, sich zu informieren, sei es am Internet, durch lesen hier in diesem oder anderen Foren, oder durch Einholen von einer Zweit- oder Dritt-Meinung bei anderen Ärzten.
Auch gibt es die Möglichkeit, im Chat darüber zu "reden" mit anderen Betroffenen, z.B. bei www.vertippsel.de.

Ansonsten würde ich auch raten, einen guten, mit der Begleitung von Krebserkrankungen erfahrenen Heilpraktiker zu konsultieren.
Jeder wirklich gute Heilpraktiker wird keine letztlich unhaltbaren Heilungsversprechen machen, sondern Begleitung bei den erforderlichen Therapien anbieten.

Die Entscheidung ob Chemo oder nicht ist wirklich schwer, vor allem, wenn Lymphknoten befallen sind. Jede Frau reagiert anders auf Chemo, es haben ja schon einige berichtet.
Ich habe keine Chemo gemacht, meine Mutter auch nicht, aber wir hatten auch beide freie Lymphknoten.
Bestrahlung ist bei brusterhaltender OP üblich und wohl auch sinnvoll, ich hatte Ablatio, deshalb brauchte ich das auch nicht.
Anti-Hormontherapie wird von Frauen, die bereits natürlicherweise jenseits der Wechseljahre sind, oft besser vertragen als von jüngeren Frauen. Meine Mutter ist im 5. Jahr mit Tamoxifen und kommt recht gut damit zurecht. Ich konnte es überhaupt nicht vertragen und hab die AHT nach 1 Jahr abgesetzt.
Man kann gerade die medikamentöse Anti-Hormontherapie auch einfach mal versuchen, ob man sie verträgt.

Nur keine Panik, Juliane, das Leben geht weiter nach Brustkrebs! Ihr werdet Eure Mutter noch viele Jahre haben!
Lasst Eurer Mutter Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und unterstützt sie darin.

Alles Gute wünscht Euch
die Goldmaus
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Man kann sich den ganzen Tag ärgern - aber man ist nicht verpflichtet dazu
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