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Alt 19.04.2006, 12:44
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Leben zwischen Hoffnung und Angst

Hallo Ihr Lieben,

seit Sonntag fahre ich wieder mit dem Auto, zwar nur zum Brötchen holen oder im Ort Lebensmittel einkaufen, aber jetzt bin ich nicht mehr an daheim gebunden, das ist wieder eine Lebensqualtiät mehr.

Ich bin nicht der Ansicht, daß das Leben hier auf Erden nur eine Prüfung ist und die Belohnung kommt später, ich bin der Ansicht wir haben eine Aufgabe zu erfüllen und die Belohnung gibt es schon hier. Wir müssen auf Erden nicht nach dem Jenseits darben, wir dürfen das hier und jetzt auch erleben und es als etwas Schönes sehen. Ich glaube, daß es weder Himmel noch Hölle gibt, es gibt einen Regenbogen, über den wir gehen und dahinter erwartet uns alle die selbe Welt, vielleicht geht der eine oder andere mit mehr oder weniger Frieden dort hin, aber dann ist der Himmel oder die Hölle bereits zu Lebzeiten in uns und vielleicht nehmen wir sie dann mit.

Rüdiger Dahlke hat geschrieben, Krebs ist in den Schatten gefallene Liebe, vielleicht ist das unser Weg - die Krankheit als Weg - uns auf unsere Aufgabe zu besinnen und diese anzugehen, damit wir in unserem Leben und in dem Leben unserer Liebe etwas verändern und in Frieden mit uns und mit der Welt über den Regenbogen gehen zu können. Vor der Krankheit war ich von vielen bösen Geistern umgeben, die mich und den liebsten Menschen, den ich habe, meinen Mann immer weiter auf den Abgrund zugeschoben haben, Wäre ich nicht krank geworden, wären wir heute wahrscheinlich nicht mehr zusammen und das wäre eine Katastrophe für uns beide gewesen.

Ausgelöst durch die Krankheit hab ich mich intensiv mit meinen bösen Geistern aus meiner Kindheit auseinander gesetzt, das war harte Arbeit. Nun hab ich meinen Frieden mit meinem Vater und meiner dann schon verstorbenen Mutter geschlossen, vielleicht haben sie dadurch auch ein friedvolleres Leben im Jenseits. Dadurch hab ich die Liebe zu meinem Vater wieder aus dem Schatten hervorgeholt und konnte ihn in Liebe und schönen Erinnerungen über den Regenbogen ins Jenseits gehen lassen. Nachdem ich meinen Vater im Pflegeheim besucht hatte, ist er ca. zwei Wochen später vestorben, seine Lebensgefährtin war der Ansicht, er war nach meinem Besuch wie befreit und konnte loslassen, hat nur auf mich gewartet, damit er gehen kann. Er konnte mir dies aber nicht mehr zeigen, weil er niemanden mehr erkannt hatte, er litt an fortgeschrittenem Alzheimer. Ohne die Kraft meiner Krankheit Krebs hätte ich diesen Weg zu meinem Vater nicht geschafft. Das war die Aufgabe, die ich zu erledigen hatte und ich hab es geschafft ! Seitdem sind die bösen Geister verstummt.

Mein Mann und ich haben durch die Krankheit auch wieder zueinander gefunden, heute kann ich wirklich sagen , ich weiß was glückliche Momente sind. Das Wort Glück hab ich bis dahin nicht in den Mund genommen, es war mir zu groß.

Ich wünsche jedem Menschen, daß er seine Aufgaben erkennt, sich diesen stellt und in Frieden und im Reinen gehen kann, wenn möglich, ohne daß er vorher an Krebs erkranken muß !!!!!

Liebe Birgit, übermorgen um 8.00 Uhr werde ich bei Dir sein ! Ich drück Dich ganz fest !

Alles Liebe für Euch !
Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)