Hallo Christiane,
mir ist auch aufgefallen, dass mein Leben so weiterging wie bisher. Ich konnte sogar lachen und dachte insgeheim, dass ich wohl nicht mehr richtig ticke. Meine Ma ist doch gestorben und jetzt sitze ich mit Freunden zusammen, gehe ins Kino und lache
. Aber meine Ma wollte es so. Könnte sie mich sehen, dann würde sich sich - trotz mancher schlechter Tage und diversen Weinkrämpfen - freuen. Sie hat mir schon vorher ins Gewissen geredet und gesagt, dass ich mich bloß nicht gehen lassen soll. Klar, damit wäre ihr mit Sicherheit nicht geholfen. Außerdem würde es sie sehr traurig machen. Natürlich lebe ich die Trauer voll aus und versuche dann nicht, mich mit irgendwelchen Aktionen abzulenken. Die Tränen müssen einfach raus, es hat lange gedauert, bis ich meine Trauer zulassen konnte....aber jetzt kommt es einfach, wenn es will und ich akzeptiere es und lasse es laufen.
Mit der Arbeit hatte ich anfangs meine Probleme, da mir die Konzentration gefehlt hat. Meine Ärztin sagte mir, dass ich mich nicht endlos mit Arbeit zuschütten (lassen) sollte und wenn es mir zuviel wird, dann einfach eine Pause machen. So habe ich es auch über die Wochen gehalten, extremen Streß kann ich ebenfalls noch nicht gebrauchen.
Deine Kollegen wissen doch bestimmt auch bescheid, oder? Vielleicht kann der eine oder andere dich unterstützen oder du machst andere Arbeit, wenn das möglich ist?!
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und hoffentlich verständliche Kollegen
Gaby