Hallo Mädels,
schon seit längerem beabsichtige ich, mich danach zu erkundigen ob Organentnahmen bei Krebspatienten nicht durchgeführt werden - werde ich ganz schnell nachholen. Grundsätzlich ist es so, dass viele Menschen doch gar nicht wissen, dass sie überhaupt Krebs haben. Viele Krebsarten entwickeln sich schliesslich sehr langsam oder verursachen erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium Schmerzen oder Probleme aufgrunddessen dann eine Diagnose erfolgt; ganz abgesehen von Zufallsdiagnosen. Da müsste der Organspender ja vor einer Entnahme völlig durchgecheckt werden um eine Krebsdiagnose auszuschliessen.
Tina, Dein Eintrag ist da sehr aufschlussreich. Woher hast Du diese Info?
Ich habe während einer Kur von einer Mitpatientin erfahren, dass ihr die Transplantation einer gesunden und für sie lebensrettenden Lunge abgeschlagen wurde eben weil sie Krebs hatte und das fand ich sehr schockierend zumal sie sehr jung war.
Seit einigen Jahren trage ich einen Organspendeausweis in meinem Portemonnaie mit mir herum - sollte ich dringend erneuern und auch eine Info bei meinem Hausarzt hinterlegen. Immer wieder denke ich es an, sollte es aber auch realisieren.
Ich habe mich vor einigen Jahren dazu entschlossen weil ich gelesen hatte, wieviel mehr Transplantate benötigt werden als tatsächlich bereitstehen. Eigentlich ist es doch ganz phantastisch, dass ich (wenn ich nicht mehr lebe) trotzdem mit einem meiner Organe einem Anderen sein Weiterleben ermöglichen könnte. Diese Idee hat mich beflügelt. Ausserdem war da noch eine andere Überlegung. Ich habe zwar keine eigenen Kinder aber ganz wunderbare Neffen und Nichten. Sollten diese irgendwann eine Organtransplantation benötigen und es stünde dann kein Organ für sie zur Verfügung so müsste ich mir ja schreckliche Vorwürfe machen weil ich selbst nicht als Spender zur Verfügung stehen wollte. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden bzw. andere Anschauungen respektieren. Natürlich erhebt sich auch die Frage, ob nach ethischer, religiöser oder philosophischer Betrachtung eine Organtransplantation überhaupt durchgeführt werden sollte/dürfte.
Eine Patientenverfügung habe ich auch (müsste ich auch mal wieder erneuern!) und selbstverständlich eine Vorsorgevollmacht. Habe da bewusst jemanden ausgesucht, der mir nicht nur nahesteht sondern dem ich auch zutraue, dass er meine Interessen notfalls auch kämpferisch, ganz bestimmt aber mit viel Vehemenz durchzusetzen versuchen wird. Da sollte man ausführliche Gespräche führen und sehr genau überlegen, denke ich. Ich habe inzwischen ziemlich umfangreiches Infomaterial gesammelt, wobei ich nicht sicher bin ob es noch aktuell ist. Zum Beispiel gibt es Infos beim Bundesministerium der Justiz, Malteserdienst etc.. Sehr gute Auskünfte erteilen auch sämtliche Hospizbewegungen, oder nachzuschauen unter
www.patientenverfuegung.de Ich denke, dies ist ein sehr wichtiges Thema, nicht nur für mich sondern auch für meine Angehörigen, denen ich mit dieser Verfügung vielleicht einmal notwendige Entscheidungen abnehmen bzw. erleichtern kann.
Diese Thematik hat mich schon vor meinen Krebserkrankungen beschäftigt.
Wie seht Ihr das?
Viele liebe Grüsse
Gabriele