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Alt 19.05.2006, 11:00
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rezzan rezzan ist offline
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Standard AW: Hoffnung ist größer als das Meer

Hallo Claudia,
du brauchst dich überhaupt nicht zu entschuldigen, du hast gerade wirklich genug mit deinen eigenen Gefühlen zu kämpfen. Trotzdem lieb von dir, dass du nachfragst. Meinem Papa geht es gerade gut, aber im Grunde stehe ich einfach nur vor dem, was du leider jetzt schon erleben musstest. Die Ärzte rechnen damit, dass er diesen Winter nicht überleben wird. In gewisser Weise beneide ich dich fast, dass du es schon "hinter dir hast". Bitte versteh mich nicht falsch, ich weiß genau, wie schlimm es ist jemanden zu verlieren. Aber im Moment habe ich einfach riesige Angst vor dem Alptraum, der uns noch bevorsteht. Wie gesagt, habe meine Mutter auch beim Sterben begleitet und weiß, was mich da erwartet.

Ich hoffe so für dich, dass es mit dem Job klappt - das würde dich sicher noch besser ablenken und dir beim Verdrängen helfen. Das ist m. E. ein wichtiger Selbstschutz, den man in ganz schlimmen Phasen braucht.

Und ansonsten weiß ich leider auch nicht, wann diese Gefühle aufhören. Auch mir schießen sofort noch immer die Tränen in die Augen, wenn ich an meine Mutter denke und solche Gedanken zulasse. Denke auch noch, ich muss sie gleich anrufen und ihr erzählen, was gerade passiert ist usw.

Vielleicht bleibt das ja immer so. Aber es tut nicht mehr ganz so schlimm weh und die Zeitabstände werden größer. Auch wenn es dir unvorstellbar vorkommt, aber es ist wahr.

Fühl dich gedrückt und versuche noch ein letztes Mal stark zu sein.

Liebe Grüße, Rezzan
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