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Alt 31.05.2006, 09:05
pie.bie pie.bie ist offline
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Standard AW: Gallenblasenkrebs

Hallo Brigitte,

ich hoffe es geht euch (Dir und natürlich deinem Mann) "den Umständen entsprechend" gut.
Ich kann dieses Fassungslosigkeit sehr gut nachvollziehen. Man bekommt dieses Diagnosse und kann es einfach nicht begreifen.

Mein Vater hat ebenfalls Gallenblasenkrebs, er ist allerdings schon 74 Jahre und seine körperliche Konstitution ist auch nicht optimal.
Alles hat angefangen mit leichtem Magendruck und dafür geht man nicht zum Arzt zumal man im Alter ja sowieso hier und da seine kleinen Weh-Wehchen hat. Ende Januar bekamm ich den Anruf, das es wohl "Magenprobleme" hätte mit Unwohlsein etc., also eine Art Magenverstimmung und er würde in den nächsten Tagen mal zum Arzt gehen.
Ja und dann kam die Gelbsucht - Krankenhaus - Verdacht auf Gallensteine.
Bis wir den endgültigen Befund Gallenbalsenkrebs bekammen war es bereits April.
Unsere große Hoffnung war eine angesetzte "Whipple-Operation". Chirurgen bezeichnen es als eine der kompliziertesten und aufwendigsten Operationen, und somit wurde auch eine Operationsdauer von 8-10 Stunden festgesetzt. Bereits am Mittag erhielten wir die Nachricht, das die Operation abgebrochen wurde da es unmöglich gewesen wäre sämtliche Metastasen zu entfernen und es so umfangreich gewesen wäre, das nicht sicher gestellt werden konnte, dass mein Vater diese Operation überhaupt uberlebt bzw. sich von diesem Eingriff überhaupt wieder erholt hätte.
Das fühlt sich jetzt nur noch an als würde man auf den Tod warten, ich kenne dieses Gefühl meine Mutter starb vor 18 Jahren nach erfolgloser Operation an Darmkrebs.
Das einzige was man jetzt noch machen kann sind palliative Maßnahmen. D.h. eine "einigermaßen" leicht Chemotherapie um seinen Zustand stabil zu halten (er ist zwar zur Zeit aufgrund der Operation körperlich etwas schwach aber ansonsten geht es ihm noch eingermaßen gut) und natürlich eine Schmerztherapie. Die Aussage des Arztes lautete: wenn unser Vater Weihnachten noch bei uns ist können wir darüber glücklich sein. Ich bin mir nicht sicher ob ich glücklich darüber sein soll, dass das Leiden so lange dauern soll.

Vielleicht kann diese Operation deinem Mann ja helfen. Natürlich besteht immer die Möglichkeit das der Krebs gestreut hat, aber wenn die Operation erfolgreich ist und sämtlich Mestasten entfernt werden können, kann mit einer dementsprechenden Nachbehandlung (Chemo etc.) evtl. doch noch eine gewisse Lebensqualität erreicht werden und man kann auch mit dem Krebs leben.

Ich wünsche dir und deinem Mann für die nächste Zeit sehr viel Kraft und wünsche euch viel Glück.

Petra
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