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Alt 02.06.2006, 23:58
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sywal sywal ist offline
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Standard AW: Krankenhausaufenthalt

Hallo Zoe!

Also ist Cyber knife nicht Protonentherapie? Es gibt ja oft für die gleiche Therapie, je nach Gerätelieferant, andere Bezeichnungen. Habe den Begriff CK erst nach meinem Entschluß zur OP kennengelernt und mich noch nicht eingelesen.

Bezüglich: So wenige in den Genuß kommen
Bin der Meinung, daß diese enorm teuren Geräte zu wenig ausgelastet sind. Sicher sollten die Patienten gemäß ihrer Erkrankung und nicht nach nichtbelegten Betriebszeiten oder offenen Studien ausgewählt werden. Aber was spricht z.B. dagegen eine Strahlentherapie (welche auch immer) nach 16 Uhr zu beginnen oder in der Nacht. Es gibt Nachtmenschen (sowohl Patienten als auch Dienstleister) die wären ganz froh nicht um 8 Uhr auf der Matte stehen zu müssen. Die Geräte würden sich rascher amortisieren und es könnten rascher neuere, hoffentlich adäquatere Geräte angeschafft werden. Aber nein, man nudelt offenbar mit "neuen" Studien und alten Geräten in "Bürozeiten" herum. Ich habe also nichts dagegen (lächerlich, bin ja nur Patientin und werde ja auch nicht gefragt) das viele Geld für medizinische Geräte auszugeben. Vielleicht bleibt dann einmal für Sinnloses weniger übrig?

Habe mich auch bzgl. gebündeltem Ultraschall (gibt w.o. erwähnt auch andere Namen dafür, will aber keine Werbung machen), offenbar vergleichbar mit den Protonen, nur andere "Wellen", schlau gemacht. In Europa werden angeblich nur embryonale Tumore behandelt, aussereuropäisch kommen auch andere Tumore drann. Auch hier werden die Tumorzellen punktgenau vernichtet, ohne umliegendes Gewebe zu zerstören. Angeblich gibt es auch das Problem des austherapiertseins nicht, die Therapie kann mehrmals wiederholt werden.

Wenn es mehr informierte Patienten gäbe könnten wir einmal von dem EU-Friedensprojekt einen Vorteil haben, indem wir zu den Spezialkliniken in Europa anreisen, natürlich auf Pflichtkasse. Gibt ja schon EUGH-Entscheidungen. Wenn z.B. für Protonen, das gleiche gilt wie für EU-Medikamentenzulassungen, (d.h. Zulassung in einem einzigen EU-Land mit der Auswirkung daß alle anderen EU-Länder auch die Zulassung erteilen müssen) könnte meiner Meinung nach die Pflichtkasse eine Kostenübernahme nicht ablehnen. Jetzt muß man die Kosten vorstrecken, somit kann sich das nur der wohlhabende Patient leisten. Dazu kommt auch, daß im Fall der Vorfinanzierung offenbar "Privatsätze" verrechnet werden, die Kasse nur ihre ausverhandelten KH-Sätze im eigenen Land bezahlt. Da aber die Kommunen den KH's "zuschießen", kann sich das nie ausgehen. Auch hier wäre eine EUGH-Entscheidung dringen notwendig, damit, wie z.B. bei den Urlaubskrankenscheinen, zwischenstaatliche Abkommen eine Direktverrechnung erzwingen.
Leider haben die Patienten in der Realität keine Lobby und die Aussicht darauf wird immer schlechter.
Liebe Grüße sywal
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