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Alt 05.06.2006, 21:12
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Soraya Soraya ist offline
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Standard AW: mein Vater (62) hatte Lungenkrebs

Hallo, es tut mir leid für deinen Vater. Aber du bist nicht allein mit diesen Gefühlen, Gedanken, diesem Schmerz.... mein Vater ist am 05.04.2006 auch an dieser verdammten Krankenheit gestorben. Wir sind am 04.04. ins Krankenhaus (Geburtstag meiner Mutter) weil er nicht richtig Luft bekam, am nächsten Tag/nachts kurz vor 24.00 Uhr ist er von uns gegangen. Wir waren alle bei ihm. Es war schrecklich. Im April 05 wurde Diagnose gestellt im Mai mit Chemo/Bestrahlung begonnen. Bis Weihnachten kann man sagen, ging es auch ausser Verstopfung, Müdigkeit...aber mein Vater hat uns nie was gesagt, wir kannten ihn und wussten es. Ab Januar ging es dann rapide bergab, Gangstörungen, Trunkenheitsgefühl... Onkologe: IST NIX, ich kann ja kein CT vom Kopf bis zu den Füßen machen hat er wortwörtlich gesagt. Ich war immer bei diesen Arztgesprächen dabei und mittlerweile war mir so einiges bekannt über diese Krankheit, Diagnose als wir dann sonntags ins Krankenhaus sind, nachdem Symptome immer schlimmer zu Hause und sodann an diesem besagten Sonntag auch noch Erbrechen dazu kam: HIRNMETASTASE, was ich bereits befürchtet hatte. Also wurde dann im Krankenhaus sofort mit Hirnbestrahlung begonnen, er hatte nach der letzten Bestrahlung 5 Wochen und 5 Tage. Ich war immer bei ihm, musste ab Mitte März Insulin spritzen da dann noch wegen Cortison Blutzucker hinzu kam. Er hat sehr viel mitgemacht und ich war seine starke Tochter, aber nur in seinem Beisein, wenn ich allein war hab ich geheult ohne Ende. Aber diese Krankheit kennt kein Erbarmen. Jetzt ist er nicht mehr da, aber immer in meinen Gedanken. Ich hoffe jeden Abend wenn ich ins Bett gehe, dass ich von ihm träume, damit ich ihn fragen kann, ob es ihm jetzt gut geht und er solle sich keine Sorgen machen, wir kümmern uns gut um meine Mutter und um seinen Garten und das Haus. Wir sind drei Kinder, ich die Mittlere, bin 29.
Heute ging es mir auch ziemlich schlecht auch jetzt noch. Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Ich hatte bis zum letzten Tag wirklich noch Hoffnung, ich dachte diese Lungenentzündung kriegen die jetzt auch in den Griff. Ich denke es kam von diesem Chemo-Mittel Tarceva, das er gerade mal 7 Tage genommen hatte. Er hatte keine Kraft mehr, konnte auch nicht mehr richtig essen, sprach sehr wenig alles kostete ihn zuviel Kraft. In meinem Herzen wird er immer weiter leben, auch wenn es undenkbar ist zu wissen, ihn nicht mehr zu sehen, nicht mehr mit ihm zu reden und sich Ratschläge zu holen. Du weisst was ich meine. Ich wünsche Dir sehr viel Kraft und alles Gute, liebe Grüße.
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