Thema: Stammtisch
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Alt 20.06.2006, 16:23
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AndreaS AndreaS ist offline
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Standard AW: Stammtisch

@Sylvia man kann auch den zu kopierenden Text markieren, dann rechte Maustaste klicken, kopieren oben in der Textmenueleiste auf die "Sprechblase" (sieht aus wie ein Brief) klicken dann erscheint das : und zwischen die beiden eckigen Klammern fügst du dann aus der rechten Maustase wieder alles ein ---- alles klar???

@Petra, ich fand deine Überlegungen alles andere als zum runterziehen, beschreibst du doch eigentlich nur (mal wieder) meine Gefühle.

Zitat:
Die Kinder gehen, ein Partner geht, wir winken kurz nach, drehen uns nach vorn und begrüßen die nächsten Menschen auf unserem Weg...? Einfach weil es so der Lebensfluss ist? Und das funktioniert?
Nein, das funktioniert eben nicht. Jedenfalls nicht so einfach wie es bei manchen den Anschein hat. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es tatsächlich Menschen gibt, die sich das Abschiednehmen so leicht machen, ob es nur Fassade ist? Oder fehlt im Vorfeld etwas wesentliches? Nämlich diese große Liebe, die wir für den Menschen empfinden, der gehen musste, der gehen muss - wenn auch nur für eine Zeit? Wenn meine Gefühle oberflächlich sind, sind sie es wohl immer. Ich kann nicht einmal wirklich tief empfinden und dann ein anderes mal wieder nicht, grad wie es mir in den Sinn kommt. Und wenn ich stark empfinde, wenn meine Gefühle diesem Menschen ganz und gar gehören, dann tut das Loslassen halt verdammt weh, will man nicht loslassen, kann man nicht loslassen, weil man doch das weiterleben möchte, was man bisher durfte, weil DAS doch das ist, was man möchte. Und da hilft den Gefühlen nicht viel, dass man vom Kopf her weiß, dass es für den Betroffenen das Beste ist - sei es als Erlösung nach schwerer Krankheit oder im Positiven als Auslandsaufenthalt für mehrere Monate. Aber auch wenn man nicht loslassen will, kann es andere Menschen geben, die deinen Weg kreuzen, irgendwann, die dir wichtig werden, die an Bedeutung gewinnen. Das funktioniert nicht "einfach so" Ich glaube, die Menschen, die ein Platz in unseren Herzen bekommen, werden ihn sich schon verdienen...

Zitat:
das Leben genießen, so lange es dauert; Das heißt UNSER (neues) Leben dauert noch an. Und ob neu oder alt, es war immer UNSER Leben...
Ja Petra, das Leben genießen, so lange es dauert, soweit es in unserer Macht steht. Wir haben uns zum Glück nicht viel vorzuwerfen, hatten so viel Glück im Leben, konnten genießen und haben - warum auch immer, Vorahnung? Weiß nicht - tatsächlich nicht viel Zeit vertan. Und heute, seit 20 Monaten unterwegs auf meinem unfreiwillige eingeschlagenen Weg versuche ich wieder dahin zu kommen, dass die Tage sich gut anfühlen, dass ich mein Restleben wieder lerne zu genießen. Teilweise alleine (wer braucht schon griechisch ) weite Strecken mit euch , meine Freunde aus der neuen Zeitrechnung.

Und dennoch drehe ich mich im Kreis, denn für mich birgt jedes sich Einlassen auf Menschen, die mir wichtig werden, Menschen, für die ich etwas empfinde auch wieder diese Verlustangst. Kein positives Gefühl ohne das Wissen, es wird zu Ende gehen - so oder so --

Der Glaube ist mit Sicherheit eines der Mittel, das dem Tod seinen Schrecken nehmen kann. Die Zeichen zu deuten als Wegweiser, dass mit dem Tod nicht alles vorüber ist, dass jedes Loslassen, das aus Liebe geschieht auch ein Wiedersehen bedeutet, nimmt mir manchmal den Schrecken.

Vor 20 Monaten hätte ich gewiss nicht den Fernseher eingeschaltet, um die WM zu verfolgen. Ich hätte mich auch nicht gefreut, dass sich meine Schwägerin kurz entschlossen zum gemeinsamen Fernsehmittag angesagt hat (ach, sie hätte es vor 20 Monaten in ihrem eigenen Schmerz wohl auch nicht gewollt) Aber heute freue ich mich, tatsächlich, diese Banalitäten haben noch mal einen höheren Stellenwert, ist das nicht irgendwie auch leben? Nicht wichtig, aber es gehört doch dazu!

Jetzt geh ich mal Kaffee kochen, "durfte" heute wieder länger als ich gemusst hätte, sie hat mich wieder "geliebt" heute

LG
Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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