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Alt 28.06.2006, 14:23
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Ritschy Ritschy ist offline
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Standard AW: vorbeugend Chemo oder nicht?

Hallo Lexx,

ich hatte meine Erstdiagnose im Juni 2004 mit 34 Jahren. Ablatio, Chemo und Bestrahlung wurden durchgeführt. Es gab damals für mich keine Alternative, da ich mehrere Tumorherde hatte, der Tumor als sehr aggressiv eingestuft wurde und die Brust auch noch eine Lymphangiosis carcinomatosa (Lymphgefäßeinbrüche darstellte). Ich habe die Therapie recht gut hinter mich gebracht und bin bald wieder in mein "altes Leben" eingestiegen.

Dieses Jahr hat es nun die 2. Brust erwischt. Da es diesmal nur ein kleiner Tumor war und keine Metastasen vorlagen war ich sicher, dass die OP alleine genügen würde. Allerdings hat der erneute Tumor auch wieder negative Hormonrezeptoren und G3, so dass mir alle behandelnden Ärzte empfahlen, die Chemo erneut durchzuziehen. Auch wurde die Brust wegen des erhöhten Rezidivrisikos wieder abgenommen.
Der Schock über die erneute Chemo war riesig. Aber inzwischen habe ich gelernt, warum sie so wichtig für mich ist. Es gibt nicht die Möglichkeit einer Anti-Hormon-Therapie, der Tumor war wieder sehr aggressiv mit einer Zellteilungsrate von über 60%, so dass die Chemotherapie sehr vielversprechend scheint.
Den wichtigsten Punkt hat aber mein Onkologe angesprochen. Er meinte, jetzt hätte ich die Möglichkeit mit Hilfe der Chemo den Behandlungserfolg der Operation zu sichern, jetzt habe ich die Möglichkeit, völlig gesund zu werden. Sollte ich lieber abwarten wollten, bis "wieder was kommt", dann wären das mit Sicherheit Metastasen, da ich ja kein Brustgewebe mehr habe und dann wäre die Heilung nicht mehr möglich.

Ich möchte jetzt gesund werden und bleiben, das war der Grund für die Chemo!

Ich wünsche dir eine gute Entscheidung und viel Glück
herzlichst Regina
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