AW: Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom
liebe manu,
es ist gut, dass du dir deine gefühle hier von der seele schreibst. dafür sind wir hier als deine freund im forum da. bei einer krebserkrankung trennt sich die spreu vom weizen. das ist aber auch ganz klar. die leute haben angst vor krebskrankeen und wissen nicht, wie mit ihnen umzugehen ist. das dir das in deinem alter alles zu viel wird, ist verstädnlich und nachvollziebar. du darfst nicht auf der strecke bleiben und solltest auch mal etwas für dich machen, meine frau hatte seit jeher ihren frauenabend und der fand natrülich auch während meiner krankheit statt. es bestand kein grund ihn aufzugeben - im gegenteil. das war eine stütze. vielleicht hast du ja eine oder zwei freundinnen oder freunde mit denen du ausserhalb deiner wohnung etwas machen kannst. shoppen, einkaufen, eis essen, essen gehen, spazieren gehen, fahrrasd fahren, schwimmen gehen, gesellschaftsspiele machen, kino, theater, konzert, musseum, ausstellungen, federball spielen, auf einer bank sitzen, in die disco gehen, mal feiern, tupperparty, schmuckparty, joggen, walken, einen vhs-kurs besuchen oder irgenetwas anderes worauf du lust hast. und mach möglichst eine reglemäßige veranstaltung daraus. ohne etwas für dich zu tun gehst du unter. es gibt auch angehöriengruppen. ich weiß nicht, ob du in deinem alter so etwas buchen willst. das muss jeder für sich entscheiden. aber du mußt mal raus aus dem dunstkreis deines freundes. ich weiß noch wie ich wieder anfing zu arbeiten und wie sehr ich mich über den ganz normalen alltagswahnsinn wieder gefreut habe. endlich raus aus dem nur noch an die krankheit denken. sicher ist die körperliche seite der liebe in einer beziehung nicht alles, aber man sollte sie auch nicht vernachlässigen. hier eine lösung zu finden, ist bestimmt am schwersten. ein kranker kann nicht und mit tracheostoma ist es bestimmt auch nicht so toll. als man würde ich mit trachestoma es auch meiner frau nicht zumuten wollen, slebst wenn es ginge. ich weiß nicht, ob man sich dieses bedürfnis dann woanders stillen soll. ich würd auf jeden fall dann nicht darüber reden. also - das soll keine aufforderung sein, bitte ich möchte nicht misverstanden werden, aber du hast ja recht. diesee thema wird meist tabuisiert bei einem krankheitsgeschehen. welches agreement man da mit sich selber trifft, muss man selber entscheiden.
auch wenn du ohne bekenntnis bist, ich kann das gebet immer nur wieder empfehlen. es hat mit viel geholfen, auch wenn man denkt gott hat einen verlassen. er hat es nicht. er hat uns berührt, aber niemals verlassen. alle hoffnung ruht aus jesus. er ist von den toten auferstanden und an ihn zu glauben, bedeutet leben. (also ich gehöre keiner sekte an, ich bin ganz normal evangelisch) aber beten und glauben ist heute eher so verpöhnt zum teil.
auf der anderen seite machst du sehr wertvolle erfahrungen, auch wenn vieles mit schmerzen verbunden ist und das hebt dich ab von den vielen oberflächlichen menschen. auch wenn das nicht die sahneseite des lebens ist.
in diesem sinne
alles liebe
atlan
|