Thema: Stammtisch
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Alt 07.08.2006, 23:32
Blue Blue ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Gut Monika, wenigstens ist jetzt der Grund erkannt und es konnte geholfen werden. Ich drück Euch beide Daumen, daß sie bald wieder nach Hause kann.

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Morgen bin ich 14 Monate alleine. Ich weiß nicht, ob der Mensch, mit dem ich heute sprach, weiß, wieviel es mir bedeutete, als er sagte, sie sitzen da oben alle auf einem Bänkchen. Ja, da sitzen all die Lieben und vielleicht schüttelt mein Jürgen manchmal mit dem Kopf – macht nichts – hab mir das nicht ausgesucht.

14 Monate – und heute die Frage, was ich suche, was ich erhoffe zu finden. Ja, was erhoffe ich mir von dem anderen Leben, jetzt? Sehr viel habe ich darüber nachgedacht in der kurzen Zeit. Was erhoffe ich mir von meinem Leben ohne Jürgen?

Gleichklang. Das es sich gut anfühlt, immer wenn ich alleine bin und nicht nur manchmal. Das es sich gut anfühlt, wenn ich vom Bauch raus lache – ohne mich zu beäugen, was denkt sich der andere. Das es sich richtig anfühlt, wenn ich traurig bin. Wer aber bestimmt richtig und falsch. Kann das nicht nur ich sein?

Den Spruch ausleben: Ich darf das jetzt! Ich darf weinen und lachen zugleich. Kann verrückte Ideen haben, das auch umsetzen, weil da einfach niemand ist, den ich damit belaste – weil es nur mich etwas angeht. Aushalten muß ich es sowieso alleine.

Komisch – so viel Neues in dem Leben. Dinge die ich nie gemacht hätte ohne Jürgen. Meine liebe Freundin in Dresden – wie oft war ich seit einem Jahr dort? Viel zu wenig. Wieviel kann ich ihr geben? Nicht genug. Es ist niemals genug.

Zu sehen, daß ich doch nicht bekloppt bin, das es auch Anderen so geht wie mir, hat mir sehr geholfen. Ein verzweifeltes Zurechtfinden in dem anderen Leben als halbe Portion. Ein Ankämpfen gegen alle Widrigkeiten, und es gibt so viele.

Heute Andrea mit ihrer Bande zu sehen, zu sprechen, zu fühlen. Ja, das hat mir sehr viel bedeutet. Und ganz ehrlich, war das nicht ein Wink des Schicksals?

Manchmal möchte ich losschreien: Ich habe mein Leben verloren, Jürgen ist nicht mehr da - und er war alles für mich.

So sitze ich hier, ein Glas Wein in der Hand. Nicht wirklich Zeit gehabt das erlebte zur verarbeiten, zu verinnerlichen. Andrea mit ihrer Bande zu sehen. Ich sag es einfach, es sah gut aus.

Also, was hoffe ich zu finden, was suche ich in dem anderen Leben? Ja, Gleichklang. Mut neue Dinge zu erleben, mich darauf einzulassen. Und wieder einmal schaut mir jemand über die Schulter. Und wieder einmal höre ich: Ja, mach doch. Klar Herzele, ich nehme nur Anlauf….

Bru
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