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Alt 11.08.2006, 21:26
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Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
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Standard AW: Kann mir jemand bitte, bitte helfen?Nexavar

Liebe Natascha,
Dir gehen jetzt viele Gedanken durch den Kopf. So manches, besonders das wichtige, schreibst Du auf. Das ist gut so und hilft Dir, mit der Situation klar zu kommen. Vielleicht hast Du wirklich die Situation Deines Vaters positiver gesehen als Deine Familie und die Ärzte. Und so ist es auch hier angekommen, jedenfalls bei mir.

Du hat sehr bedauert, daß Du nicht bei Deinem Vater warst, als er seine Augen zum letzten Mal schloß.
Nun sieht es aber so aus, als wolle Dein Vater ausgerechnet an Deinem Geburtstag noch einmal zu Dir kommen für seinen allerletzten Abschied. Ist das nicht etwas besonderes?

Als vor einigen Jahren mein Neffe nach einem Autounfall zu Grabe getragen wurde, da wurde mir etwas bewußt: nie versammelt sich so viel Liebe an einem Ort wie bei einer Hochzeit oder einer Beerdigung. So groß die Trauer auch war, so viel Wärme war zu spüren. So hat diese Trauerfeier über den Schmerz hinaus etwas tröstliches gehabt, das lag im Spüren der Liebe all dieser Menschen, die zu einer großen Familie wurden, in dieser Form sicher nur ein einziges Mal.

Vielen Menschen war Dein Vater wichtig, viele Menschen waren Deinem Vater wichtig. Sie alle (oder viele von ihnen) werden sich noch einmal versammeln, um Deinem Vater das letzte Geleit zu geben, ihn beim letzten Abschied zu begleiten. Und das soll an Deinem Geburtstag geschehen!
Könnte das auch ein Geschenk für Dich sein?
Ein Fest innerer Freude, trotz aller Trauer? Freude darüber, daß Du gerade diesen Menschen zum Vater hattest?
Ich wünsche es Dir.
Liebe Grüße
Rudolf


PS
Tränen der Trauer und Tränen der Freude kann niemand unterscheiden.
Außer man selbst, vielleicht.
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Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .

Geändert von Rudolf (11.08.2006 um 21:35 Uhr)
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