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Alt 27.08.2006, 17:18
Kerstin13.06.80 Kerstin13.06.80 ist offline
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Standard AW: Der Tod meiner Mutter

Hallo Disaffected!

Meine Mutter ist m 11.11.05 auch nach einem fürchterlichn Kampf gestorben. Blut war dabei aber keins im Spiel, doch eigentlich ist das ja nicht so wichtig, denke ich mir. Das schlimmste ist ja, die eigene Mutter so leiden zu sehen.

Zitat:
Zitat von disaffected
Wie habt ihr den Verlust denn versucht zu verarbeiten?
Und habt ihr euch mit euren Freunden getroffen und offen über alles geredet oder es eher in euch "hineingefressen" ?
Ich habe, um es zu verarbeiten, viel mit guten (!) Freunden drüber geredet, und dann natürlich mit meinem Bruder und meinem Vater, weil die es am besten versthen können.
Natürlich sind manche Freund nicht so begeistert gewesen über das Thema, aber sie haben zugehört und teilweise auch ihre Meinung zum Verlauf geäussert (einige haben medizinische Bildung, einer ist Heilpraktiker, der hat dann viel esoterisches erzählt... war nicht so der Renner, aber es zeigte mir, dass der das Thema auf seine Art ernst nimmt).
Und alle sind meine Freunde geblieben und haben sich nicht abgewendet!

Mein Rat ist: Rede darüber, so viel Du kannst, wenn Du gerade die Kraft dazu hast. Rede, rede, rede, bis der erste, stechende Schmerz sich abgenutzt hat. Wenn Dir die Kraft dann ausgegangen ist, lenke Dich ab und versuche neue Kraft zu schöpfen, aber nicht nur arbeiten, Du kannst auch ausgehen, überhaupt Sachen machen, die Dir Spass machen- damit Du auch was schönes im Leben hast (Geheimtipp: power Dich beim Sport so richtig aus. Die dabei ausgeschütteten Hormone hellen de Stimmung auf und man kann die Wut über dieses schreckliche Ende in Bewegung umsetzen)! Und dann stürtze Dich weder in die Verarbeitung. Hast Du jemanden, dem Du verstraust? Nehme ihn als Begleitperson, die Dich immer wieder auffangen kann, wenn Dich der Kummer überrollt, den Du zB nachts anrufen kannst oder der auch bei Dir übernachten würde.

Die ersten Wochen habe ich erst mal nur verdrängt, was dazu führte, das ich furchtbare Alpträume rund um den Tod und die Beerdigung hatte. Dass hat mich gelehrt, dass die Seele sich auf jedenfall irgendwann damit beschäftigen möchte, um zu verarbeiten. Ohne meinen Mann hätte ich es wohl nicht geschafft. Man kann die Zeit, die er über meine Mutter mir zuhörte und noch zuhört sicherlich auf viele Wochen zusammenrechen!

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg! Irgendwann wird es besser werden, ich versprechs Dir!
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Man sagt, das Leben geht weiter- stimmt nicht!
Mein Leben steht still, seit meine Mutter ging.

Geändert von Kerstin13.06.80 (27.08.2006 um 17:26 Uhr)
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