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Alt 30.08.2006, 17:08
madaphi madaphi ist offline
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Standard AW: Speicheldrüsentumor, wann entfernen

Hallo Ivonne,

bei meiner Mam (49 Jahre) wurde während der ersten OP ein Schnellschnitt gemacht und als sie das Ergebnis hatten, dass es bösartig ist, wurde erstmal abgebrochen, weil der Tumor auch größer war, als erwartet. Bei der zweiten OP wurde dann wie gesagt großflächig ausgeräumt und alles untersucht. Dabei hat man dann festgestellt, dass nicht alles im gesunden Gewebe rausgeschnitten wurde, sondern noch Reste drin geblieben sind, die aber so klein waren, dass sie mikroskopisch nicht mehr zu sehen waren. Nun wurde sie vor die Wahl gestellt entweder bestrahlen oder eine weitere OP, wobei aber ihre Lebensqualität um einiges gesunken wäre. Und die Chancen mit den Bestrahlungen standen genauso gut, wie bei einer weiteren OP. Darum hat sie sich für die Bestrahlungen entschieden. Sie hat wie gesagt 60 Stück am Kopf bekommen. Allerdings 2 mal am Tag. Für sie waren die Nebenwirkungen einigermaßen erträglich. Der Mund- und Rachenraum war natürlich irgendwann verbrannt und das Essen hat nach ca. der Hälfte sauer und bitter geschmeckt. Was natürlich nicht wirklich lecker war. Da der Tumor bei ihr schon direkt hinterm Auge saß, hat das Auge natürlich stark gelitten und die Sehkraft hat sehr stark abgenommen. Zum Ende der Bestrahlungen hat sich durch die Bestrahlungen die Hornhaut am Auge durchgeschubbert. Das war mit tierischen Schmerzen verbunden. In der Zeit hat sie eigentlich am meisten gelitten. Da wurde aus ihrem Haus eine Dunkelkammer gemacht, weil sie total lichtempfindlich war. Das ist aber erst bei der vorletzten Bestrahlung aufgetreten. Ist jetzt aber auch wieder verheilt.
Sie hat die Bestrahlungen von der Kasse bezahlt bekommen, welche das genau war, weiß ich aber nicht mehr so genau. Ich glaube eine Protonbestrahlung. Sie wurde wie gesagt am Kopf bestrahlt. Da wurde extra eine Maske für sie angefertigt, in die man den Kopf dann reinlegen muß und dann wird das Teil am Tisch verriegelt, so dass man sich nicht bewegen kann, denn sonst könnte ja eine falsche Stelle bestrahlt werden.
Nachgewachsen ist bis heute nichts wieder. Sie war am Montag gerade zur MRT nach der Bestrahlung und da sieht alles super aus. Der Tumor ist nicht mehr gewachsen. Nun hoffen wir natürlich, dass das auch so bleibt.

Ich hoffe, ich konnte die deine Fragen so halbwegs beantworten. Bei weiteren Fragen stehe ich die gern Rede und Antwort. Ich kann mir gut vorstellen, wie es dir jetzt geht. Mein Sohn ist gerade 6 und in die Schule gekommen. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass bei dir alles positiv verläuft.

Sei ganz fest gedrückt.

Ganz lieb
Mandy
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