Hallo Ihr Lieben,
erstmal auch ein herzliches Willkommen von mir Pascal!
Die Meisten, die auf unsere Diagnose mit Unverständnis reagieren, reagieren so, weil sie nichts über die Krankheit wissen. Ich habe mich vor meiner Diagnose auch nicht sehr mit Hautkrebs beschäftigt, wusste aber immerhin, dass diese Form von Krebs einer der heimtückischsten ist.
Wenn ich Revue passieren lasse, wie bei mir reagiert wurde, so schwankt das zwischen Distanziertheit ("ich möchte damit nichts zu tun haben, ich müsste mich ja damit auseinander setzen") bis zum Mitgefühl und Betroffenheit. Meiner kürzlich verstorbenen Mutter habe ich meine Diagnose nicht mitgeteilt, sie hatte selber genug Sorgen mit ihrem Lungenkrebs.
In meinem Kollegenkreis wurde gut reagiert. Ich bin ja nun seit fast 4 Wochen krank geschrieben, ich habe meinen Vorgesetzten immer informiert und er wünscht mir alles erdenklich Gute und gibt mir die Zeit, die ich brauche. Etwas anderes wird ihm auch nicht übrig bleiben.
Mein Bruder weiß nichts von meiner Erkrankung (es sei denn, er liest in meinem Webblog). Leider haben wir aufgrund eines länger zurückliegenden Streits keinen Kontakt mehr. Der wurde erst gezwungenermaßen durch den Tod meiner Mutter wieder aufgenommen (Nachlass sortieren

). Leise Andeutungen, dass ich mich nicht so kümmern kann, wie vielleicht gut wäre (aufgrund von anstehenden OP-Terminen etc.) provozieren keinerlei Nachfragen. Es ist also kein Interesse da, wie es der kleinen Schwester geht. Im Gegenteil, am Telefon kam dann noch der Vorwurf, ich hätte mich nicht genug um meine Mutter vor ihrem Tod gekümmert.
All das erschwert natürlich den Kampf gegen die Krankheit, aber davon darf man sich einfach nicht unterkriegen lassen! Hier trennt sich ganz klar die Spreu vom Weizen. Eine derartige Bestandsaufnahme ist vielleicht schmerzhaft, aber sicher heilsam. Warum soll ich mich mit Leuten umgeben, die nicht ehrlich sind? Das schadet auf die Dauer nur mir selber.
Ich habe glücklicherweise einen tollen Ehemann, der mich auffängt und der mir Kraft gibt. So geht man auch selber viel gestärkter in den Kampf.
Ich habe allerdings noch eine Frage zur Psychotherapie.
Wie oben schon angerissen, sind bei mir einige Dinge, die aufgearbeitet werden müssten und das will ich jetzt aktiv in Angriff nehmen. Gleich werde ich erstmal die Seite meiner Krankenkasse nach Infos durchstöbern. Meine Frage: Gibt es eine spezielle Therapie, die angezeigt ist? Z.B. Gruppen- oder Einzeltherapie, Gesprächstherapie? Kann ich das vielleicht sogar selber entscheiden? Wie läuft so eine Therapie ab? Ich bitte euch sehr, mir davon zu berichten. Lieben Dank!
Ich wünsche euch allen einen sonnigen Tag und allen, bei denen Untersuchungen etc. anstehen, viel viel Glück!
Liebe Grüße aus Köln
Claudia