Einzelnen Beitrag anzeigen
  #115  
Alt 21.09.2006, 08:04
Thorsten44 Thorsten44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.08.2006
Ort: Norddeutschland
Beiträge: 38
Standard AW: Barrett-Syndrom

Hallo Astrid, Hallo Nils,

das heimtückische an der Refluxkrankheit ist eben, dass man den Reflux nicht immer merkt. PPIs hemmen zwar die Säure, aber nicht die anderen Bestandteile des Magensaftes (Pepsinogene, Pepsine, Intrinsic factor,muzinhaltiger Magenschleim). Hinzu käme dann noch bei vorliegenden Gallenreflux der Gallensaft. Diese ganz Brühe fliesst zurück und schädigt die Speiseröhre.(Antazida sollen übrigens gegen den aggressiven Gallensaft helfen)

So gesehen wäre eigentlich die konsequenteste Methode in der Tat eine Operation, da die den Reflux komplett verhindert und nicht nur den Rückfluss von Magensäure. Am besten, wie Nils auch schon sagt, vorher das Berrett Stück entfernen (und nicht nur Abtragen, denn da kann es auch zu Rezidiven kommen) und dann den Verschluss "dicht machen". Leider liest man darüber nichts,immer nur ist die Rede von "Ablation", Resektion nur bei Krebs.

Wenn es eine sichere OP-Methode geben würde, würde ich es auch sofort machen. Leider liest man sehr häufig, dass nach einer Fundoplikatio Probleme auftreten, entweder beim Schlucken (Verschluss zu eng) oder noch immer Sodbrennen (Verschluss zu weit). Ich hatte von einem Fall gelesen, die hatte nach einer Fundoplikatio-Op etwa 15 weitere Probleme (inkl. nun verstärktem Reflux) bekommen. Auch gibt es Probleme bei der Haltbarkeit der Nähte, denn die können auch nachgeben oder reissen bei Belastung (So mal geschehen im Fitness Studio, wie ich gelesen hab).

Alle anderen OP-Methoden, vor allem endoskopische, sind noch nicht ausreichend erforscht, man würde eine Art Versuchskaninchen sein. Mir wäre hier das Risiko einfach zu gross. Denn es wurde schon zu oft Methoden entwickelt, die auch ganz schnell wieder verschwunden sind. Schon gar nicht würde ich eine Methode wählen, die man bei Problemen nicht mehr komplett rückgängig machen kann.

Das Krebs- Risiko bei vorliegenden Barrett ist zwar mit 0,5 % /Jahr recht klein,aber trotzdem lässt es leider auch mich nicht mehr los. Im Fall des Falles (High Grade-Dysplasien) würde ich wohl nach Wiesbaden (Prof. Ell) gehen und (wenn es in Kürze passieren sollte), eine Fundoplikatio machen lassen (ist noch am besten erforscht) - d.h. wenn meine Krankenkasse mitspielt (Denn so ganz freie Klinik-Wahl hat man glaube ich ja nicht in Deutschland).

@Astrid, ich würde auf jeden Fall PPIs weiternehmen, gerade als "Barrettler", denn man weiss nicht, ob nicht Magensäure die Barrett Schleimhaut weiter schädigt (auch wenn sie gegen Säure unempfindlicher wird)....Vielleicht kann man die Dosis noch optimieren?? Nexium verhindert zwar kein Krebs, aber es verhindert zumindest einen schädigenden Einfluss von Magensäure auf bereits veränderte Schleimhaut. Ich hörte, Pantozol soll besser verträglich sein (wenn auch nicht so stark wie Nexium)... Beipackzettel auf jeden Fall erheblich kürzer....

@Nils: Diese schönen Pläne würde ich unabhängig vom Barrett 100%tig verwirklichen, alles andere würde man sich sonst später nie verzeihen :-)

Viele Grüsse
Thorsten

Geändert von Thorsten44 (21.09.2006 um 08:32 Uhr)
Mit Zitat antworten