Malignes Melanom
Hallo Sascha,
meinen Befund hat dir Claudia ja schon verklickert.Es war ein kleines braunes Muttermal auf dem Bauch.Beschwerden hatte ich keine. Kein Jucken, kein Bluten.
Hallo Claudia,
Mir ging es eigentlich sechs Jahre lang unheimlich gut.Ich hatte zwar die Diagnose MM, Aber da keine Metastasen da waren und ich mich gesund und fit fühlte, habe ich die ganze Chose überhaupt nicht ernst genommen. Ich habe regelmäßig alle Untersuchungen gemacht, aber nie wirklich Angst vor negativen Ergebnissen gehabt.
Als ich dann nach sechs Jahren auf einmal die Diagnose "Metastase" hörte, dachte ich , das kann doch überhaupt nicht sein...- nach 5 Jahren ist es doch fast ausgeschlossen, noch Metastasen zu bekommen.
Aber mein Optimismus siegte wieder. Ich beschloss, dass es nur ein Schuss vor den Bug gewesen wäre und mit der OP alles vorbei wäre.
Erst als ich im Januar wieder zwei Metastasen an der gleichen Stelle hatte, wachte ich auf und begann im Internet zu lesen, da ich auf einmal das Gefühl hatte, nicht nur ich, sondern kein Arzt kennt sich so richtig aus. Mein Onkologe meinte nämlich, er wüsste jetzt auch nicht mehr weiter, er würde auf eine Fortbildung gehen und sich außerdem auch in Berlin bei Prof. Keilholz informieren, da der ein Forschungsprojekt leitet.
Tja , und so lese ich also seit Januar wie eine Blöde alles, was mir zwischen die Finger kommt.
Durch diese Infos bin ich zwar einerseits beruhigt, weil ich das Gefühl habe, ich tue alles, was ich machen kann, andererseits belastet es mich wahnsinnig, alle diese Schicksale zu lesen, die Gefahr jeden Tag wieder zu spüren und das Thema nie wieder ganz aus meinem Kopf zu kriegen.
Ich habe mich deshalb auch noch nicht um eine Selbsthilfegruppe bemüht, weil ich nicht noch mehr Zeit für meinen Krebs aufbringen möchte.Ich habe heute die Broschüren von biokrebs bekommen und muss die durcharbeiten, muss hier im Forum meinen Wissensdurst stillen, immer wieder mit irgendwelchen Ärzten sprechen...ich finde, irgendwann ist es auch mal gut. Es gibt auch noch ein Leben neben dem Krebs und das ist viel schöner. Die schönen Stunden jeden Tag sind mir wichtig und deshalb muss die Selbsthilfegruppe warten. Vielleicht brauch ich die sowieso nicht. Ich habe doch euch....
Ich schreib das alles nur, weil du gefragt hast, wie ich im Moment damit umgehe, wie es mir geht.
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben richtig Angst vor Befunden, weil ich denke, wenn ich jetzt schon wieder eine Metastase hätte, müsste ich etwas anderes unternehmen....und das will ich nicht. Ich will nicht das Versuchskaninchen sein, das Interferon bekommt (oder ein Placebo)ich will lieber mit Hilfe einer Heilpraktikerin mein Immunsystem aufbauen und "dem Krebs meinen eisernen Willen aufzwingen".
Trotz der Bedenken, die ich jetzt habe, bin ich ganz tief in mir drin immer noch glücklich und sehr zuversichtlich.
Wir schaffen das!!!!
Nochmals viel Glück für morgen
Cornelia
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