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Alt 24.09.2006, 16:13
bieri62 bieri62 ist offline
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Standard AW: TROTZALLEDEM Club humortragender Magenloser

Hallo,
bin zurück vom Tagesauflug aus der REHA Lübben, wo unsere Mutter zu Zeit verweilt. Tja kann kleider nichts Gutes berichten. Es ist erdrückend und traurig sie so zu sehen. Sie ißt kaum etwas, aber ihr Oberkörper sieht aus wie der eines Sumo-Ringers. Alles ist ab der Hüfte so geschwollen. Beide Arme sind in Kompressionsstrümpfe gepresst, da die Arme mit Händen so extrem angeschwollen sind. Der Hals ist nicht mehr zu erkennen und der Kopf ist angeschwollen. Sie kann kaum laufen. Trotzdem haben wir es gewagt mit ihr eine Kahnfahrt auf dem Spreewald zu machen. Es hat soweit ganz gut geklappt, da wir überall mit dem Auto direkt parken konnten. Dort in der REHA-Klinik bekommt sie jetzt 2 Thrombosespritzen (morgens+Abends), es gibt nur Einzeltherapie für sie. Bei dem herrlichen Wetter kann sie nicht spazieren gehen, kann nicht Fahrrad fahren, darf nicht schwimmen und bekommt keine Lhymphdrainage. Entweder es ist zu anstrengend für sie, oder sie darf es wegen der Thrombose nicht machen. Wir haben versucht so wenig wie möglich über die Erkrankung zu sprechen, wobei man es ihr sehr ansieht, wie es ihr geht. Sie sagt, die Thrombose geht vielleicht in 2 Jahren weg, da lebt sie eh nicht mehr! Und sie weiß nicht wozu sie Einzeltherapie machen soll, es bringt Alles nichts. Man sagte zu ihr, dass sie sich mit der extremen Schlappheit abfinden muss. Es tut mir leid, wenn ich sie so sehe. Denn nach der Magen-OP hatte sie sich wieder sogut aufgerappelt. Sie hatte zwar abgenommen, aber sah ansonsten gut aus und konnte wieder Alles machen. Und jetzt! Was ist das denn bloß! Keiner von euch schreibt Ähnliches hier im Forum. Nach den Aussagen der Ärzte sieht das mit dem Krebs gut aus, Alles ist zurückgegangen, aber ihr Befinden sagt was ganz Anderes! Warum macht denn nur Keiner was, man kann sich doch mit dem Zustand nicht abfinden, es muss doch mal besser werden!
Als wir sie dann nach einem langen schönen Tag wieder in der REHA Klinik abgesetzt haben, saß sie draußen auf einem Stuhl ganz allein und winkte uns zu, sie sah so traurig aus und ich weiß dass sie leidet, jedes Lächeln war nur künstlich für uns, es war nicht echt!
Leider ist es in unserer Familie nicht so toll mit dem Verständnis! Mutter war immer sehr streng, manchmal etwas anmaßend und ungerecht, deshalb ist sie den meisten aus der Familie so gut wie egal, oder die meisten stellen ihre eigenen Probleme viel mehr in den Vordergrund. Also sind es eigentlich nur wir (mein Mann, die Kinder und ich). Aber man darf einen Menschen wenn er so leidet nicht einfach so vernachlässigen, dass hat Keiner verdient! Sicher habe ich mich auch schon öfter über sie geärgert, so ist es nun mal mit den Schwiegermütter, aber in solch einer Situation sollte man trotzdem seine Liebe, Güte und sein Mitgefühl zeigen. Was soll ich bloß tun???
Was ist nur los mit ihr???? Sie gibt sich so sehr auf!!! Manchmal kann ich das sogar verstehen, wenn es ihr Alles über den Kopf wächst und nichts besser wird!! Wie soll man sich auch damit abfinden?????? Bitte antwortet mir, ich bin ziemlich verzweifelt!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gruß Ilona
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