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Alt 18.10.2006, 21:08
Moonlady Moonlady ist offline
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Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Hallo Annegret,
ich finde es toll, dass Du dieses Thema angeschnitten hast! Und dass sich hier viele melden und bestätigen, dass sie - auch längere Zeit nach Abschluss der Therapien - noch immer antriebs- und lustlos sind.
Bisher kam ich mir immer wie ein "Wundertierchen" vor, weil ja eigentlich alles vorbei ist und ich nun wieder "normal" funktionieren müsste, was aber nicht der Fall ist.
Meine Diagnose war im Januar 2005, anschließend Chemo und Bestrahlung.
Nach der 36. Bestrahlung war ich vor Glück in Tränen aufgelöst, es ging mir super, weil "alles überstanden" war. Auch in der AHB hab ich noch gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd. - Und dann? Dann kam das dicke Ende, in dem ich immer noch drin bin. Statt besser wurde es immer schlimmer, so schlimm, dass ich nicht mal mehr arbeiten gehen konnte, dass ich die Wiedereingliederung abbrechen und Rente beantragen musste.
Mit Hilfe meiner Psychologin versuche ich jetzt, mich so langsam wieder zurückzuhangeln. Und dabei gibt es - wie hier schon beschrieben - gute Tage, an denen man Bäume ausreißen könnte, und schlechte Tage, an denen es einem schon zuviel ist, zum morgendlichen Duschen zu gehen.
Ich glaube, die einzige Lösung ist, Geduld mit sich zu haben (fällt mir sehr, sehr schwer, weil Geduld nicht meine Stärke ist), verständnisvoll mit sich umzugehen (auch nicht leicht, weil meine Erwartungen an mich oft sogar noch höher sind als die von außen an mich gestellten) und zu akzeptieren, dass eben vieles nicht mehr so ist wie vor der Diagnose.
Auf jeden Fall danke ich Euch allen für Eure Beiträge, denn Ihr habt mir gezeigt, dass ich kein "Einzelfall" bin - und auch das hilft schon ein Stückchen weiter!
Viele Grüße an Euch alle
Barbara
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