Ok, dann: hallo Marcus!

Du hattest keinen Namen unter Deinen Beitrag gesetzt und das mit Marc

war reine Spekulation wegen Deines Nicks.
Tja, das mit den Statistiken sehe ich gaaaaanz genauso wie Du... Ich geb da auch nicht wirklich viel drauf. Andererseits liegt es auf der Hand: je dünner das MM, desto besser die Chancen. Als Faustregel sind Statistiken schon zu sehen, aber man weiß auch bei der besten und genauesten Statistik nie auf welcher Seite man steht...
Der CL leitet sich aus der Eindringtiefe in die Haut ab. Die Eindringtiefe nach Breslow wird in mm angegeben, der CL bezeichnet die Hautschicht, in die der Tumor vorgedrungen war:
I - Melanoma in situ, Befall der Epidermis, keine Invasion
II - Eindringtiefe in das Stratum papillare
III - Eindringen bis zur Grenze zw. Stratum papillare/reticulare
IV - Eindringen in das stratum reticulare
V - Eindringen in das subkutane Fettgewebe
Wenn Du Dir einen Querschnitt der Haut ansiehst, wirst Du sehen, daß der Tumor erst ab einer gewissen Eindringtiefe, bzw. Hautschicht Zugang zum Lymph-, bzw. Blutsystem hat. Daraus wiederum leitet sich die Prognose ab. Da z.B. ein MM in situ keinen Zugang zu Lymph- oder gar Blutsystem hat, ist die Gefahr, daß es metastasiert wohl (fast) gleich null - wie sollten sich Krebszellen so verteilen können?
Du könntest Deinen Doc nochmal drauf ansprechen, ob eine nochmalige Überprüfung des CL sinnvoll wäre. Evtl. wäre auch überhaupt eine Zweitbefundung möglich. Das ist aber nicht immer ganz einfach - aber einen Versuch allemal wert!
Nein, über die Aggressivität sagt der CL nichts aus. Da wäre eher der Mitoseindex und/oder die Proliferationsrate ein Hinweis drauf.
Jeder MM-Patient sollte nach seiner Diagnose ein komplettes Staging bekommen. Das sollte aus Blutentnahme, Haut- und Tastkontrolle, Sono aller (!)Lk-Stationen, Oberbauchsono (Leber, Milz, Nieren, Galle, Bauchspeicheldrüse usw.) und Röntgenthorax bestehen. Es geht einfach drum auszuschließen, daß Dein Miniteil schon irgendein Unheil angerichtet hat. Das ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber Vorsicht ist immer besser. Außerdem ist es immer gut für den Fall der Fälle Vergleichsaufnahmen zu haben.
Ja klar hast Du Angst - die wird Dich sicher auch noch eine Zeit begleiten...

Aber das wird mit jeder Nachsorge, die negativ (d.h. ohne Befund) auffällt, besser.
Leider gibt es gerade beim MM nichts, das es nicht gibt, aber glaub mir, daß es Dich vergleichsweise wirklich eher weniger erwischt hat und Du nach menschlichem Ermessen wirklich gute Chancen hast weiterhin ungeschoren davonzukommen. Dazu gehört aber auch eine gute Portion Vorsicht von Deiner Seite. Was glaubst Du, wie schwer es mir am Anfang gefallen ist auf Sonne und auch Solarium zu verzichten?! Ich habe immer noch meine eigene Sonnenbank im Keller stehen - sie aber seit meiner Diagnose nicht mehr benützt... Ich hab bis zu meiner Diagnose gemodelt und es ist mir verdammt schwer gefallen, weiß wie eine Made durch die Gegend zu traben. Zum Glück gibt es aber Selbstbräuner...

Schlußendlich mußt Du für Dich selbst das Risiko abwägen. Die Empfehlungen gehen ja auch dahin, daß man "echte", direkte Sonne besser meidet. Die Wahrscheinlichkeit ein Zweit-MM zu entwickeln liegt bei ca. 10%. Das Problem ist aber, daß ein MM nicht zwingend AUF der Haut, sondern ganz genauso auch in Deinem Körper wachsen kann. D.h. auf der Darmwand, der Netzhaut des Auges, auf Schleimhäuten im Körperinneren usw.. Es da rechtzeitig zu erkennen, ist nicht so einfach. Da können die Hautkontrollen so engmaschig sein, wie sie wollen. Und wenn man die Gefahr der Bildung eines Zweit-MMs durch Verzicht auf UV-Strahlung verringern kann, gibt es - zumindest für mich - nicht so sehr viel zu überlegen. Klar, es gibt 1000 Gründe,warum man braun sein möchte, keine Frage. Aber gibt es einen vernünftigen Grund, damit die Gefahr auf ein Zweit-MM zu erhöhen? --- Das muß halt jeder für sich selbst beantworten.
Viele liebe Grüße
Claudia