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Alt 18.11.2006, 17:19
susaloh susaloh ist offline
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Standard AW: Hurra Chemo geschafft!! Habt Ihr Tipps für die Bestrahlung

Hallo!

Ich habe auch nur Positives über die Bestrahlung zu berichten. Ich hatte bis Mitte Juli Chemo, OP Mitte August (Ablatio bds.), die Bestrahlung fing wiederum 6 WOchen später an. Vorgestern hatte ich die letzte von 30. Was die Haut angeht, habe ich die Zeit hervorragend überstanden. Ein wenig gerötet hat sie sich eigentlich erst in den allerletzten paar Bestrahlungstagen. Besonders das Pudern hat die Haut immer sehr gut beruhigt. Jetzt trage ich einmal am Tag dünn Bepanthen auf. Die Radiologin sagte, unbedingt cremen, aber bloß nicht zu oft cremen und bloß nicht mit Öl, da das die Poren verschließt und die Haut nicht atmen und nicht richtig heilen kann. Ich kann mir vorstellen, dass in einer oder zwei WOchen nichts mehr zu sehen sein wird.

Ich hatte es wirklich nicht erwartet, aber in diesen 6 Wochen ist es in jeder Hinsicht bergauf mit mir gegangen! Erstens, das Gefühl in der Haut unterm Arm ist langsam aber sicher zurückgekehrt! Die Nerven sind wohl weiter verheilt, obwohl ich dort sogar bestrahlt worden bin (Torso, nicht Achselhöhle)!
Zweitens merkte ich gleich zu Beginn, dass die Bestrahlung sich auch auf Arm und Schulter auswirkte, nach ein paar Bestrahlungen fühlte das sich an wie nach der OP, steif und schmerzhaft. Damit es nicht noch schlimmer wurde, bin ich schnurstracks zur BK-Gruppengymnastik in der Frauenklinik gegangen, zweimal pro WOche. Das ließ sich sehr gut mit dem Bestrahlungstermin kombinieren. Nun, der Arm ist nicht nur nicht schlimmer sondern massiv besser geworden! Von Woche zu Woche konnte ich fühlen, wie die Kraft zurückkehrte, nur so vom Besenstiel zusammenschieben und auseinanderziehen (eine der Übungen) - einfach erstaunlich. Immer so 2 Tage lang nach der Gymnastik fühlt sich die Schulter völlig normal an, als hätte gar keine OP stattgefunden. Dann wird es aber auch Zeit, wieder hinzugehen.

Auch meine Kondition hat profitiert - u.a. von der Tatsache, dass die Radiologie oben auf einem Hügel ist, der Parkplatz aber unten im Tal. Da bin ich jeden Tag ganz bewusst, so schnell wie ich nur konnte, hochgedüst, und merkte auch da, dass ich jede Woche fitter wurde. Allerdings war ich auch noch 2x die Woche walken.

Müdigkeit - also, direkt nach den Bestrahlungen überhaupt nicht, ich habe fast jeden Tag was unternommen in der Stadt, Einkäufe, Erledigungen und so, und nachmittags das normale Programm mit den Kindern. Manchmal habe ich mich mittags ein wenig hingelegt, das mache ich aber schon immer so. Aber am Wochenende, da merkte ich, dass ich am Samstag immer einen Durchhänger hatte, und viel schlafen musste. Sonntag ging´s dann wieder. Die letzten beiden Wochen war jeweils einen Tag lang die Maschine defekt, sodass der Körper nur vier Bestrahlungen zu verkraften hatte, da ging´s mir am WOchenende auch prima.

Es ist verrückt, aber ich werde diese Zeit in schöner Erinnerung behalten. Nach der Gymnastik (wo es auch immer lustig zu ging) fühlte ich mich immer so toll, das war so ein richtiges Hochgefühl. Und bei der Bestahlung selbst, die MTAs, das waren alles so nette, fröhliche Mädel und meine Radiologin ist sowieso ein vor Optimismus strotzender sonniger Mensch. Ich habe mich mit einer großen Tüte Gebäck und Karte bedankt - die haben sich richtig gefreut, das macht wohl auch nicht jeder. Vor allem war diese Zeit, beinah ohne dass ich es richtig gemerkt habe, die Rückkehr ins "normale" Leben für mich.....

So, ich hoffe, mein Bericht war nicht zu detailliert und hat dazu beigetragen, dass du, Sousha, dich NOCH besser fühlst!

Liebe Grüße
Susanne

Geändert von susaloh (18.11.2006 um 17:24 Uhr)
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