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Alt 30.11.2006, 20:59
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Tränen Tränen ist offline
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Standard AW: In Gedenken an dich Günter

Lieber Günter

in den letzten Tagen musste ich unheimlich viel an dich denken, an deine Zeit mit der Chemo. Wie oft hast du mir gesagt du willst nicht mehr aber wenn ein anderer aus der Familie da war hieß es "es ist alles in Ordnung ich vertrage sie gut mir geht es gut ich schaffe das". Das geht mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Der Satz den ich über die Lippen brachte von wegen du kannst ruhig gehen wenn du keine Kraft mehr hast, du musst dich wegen uns nicht quälen, wir werden dich immer lieben und ich werde für die anderen immer da sein, dieser Satz stößt mir übel auf, aber ich möchte ihn auch hören von der Familie. Die Chemo ist im Moment zu viel für mich und meinen Körper. Erst plagten mich massive Gelenkschmerzen, dann kam dazu der massiv entzündetet schmerzhafte Mund (ist wieder besser) und nun auch wieder die Kotzerei egal was ich esse, egal wie viel oder besser gesagt wenig ich esse und egal wann ich esse. Meine Haare sind noch zu 2/3 die kahlen Stellen kann ich verdecken aber ich habe seit Anfang der Woche meine Perücke (die sieht gut aus, das ist exakt meine momentane Frisur und man erkennt nicht ob es eine Perücke ist oder mein eigenes Haar, nur die Farbe ist braun während meine Haare derzeit violett sind (seit der Hochzeit von meiner Freundin).
Weißt du was ich mich oft frage wenn ich an dich denke? Ob du das gleiche gedacht hast wie ich jetzt. Dieses gespalten sein, einerseits kämpfen wollen/müssen und andererseits einfach loslassen und aufgeben. Das ist mal wieder eine typische Herz-Kopfsache. Mein Kopf sagt kämpfen mein Herz sagt loslassen. Oder man könnte auch sagen auf der einen Seite der Wunsch auf der anderen Seite die Realität. Ich hoffe dir geht es da wo auch immer du jetzt bist besser. Ich liebe und vermisse dich Günter.

Lieber Schatz

Du hast mich seit 4 Tagen nicht mehr in meinen Träumen besucht, ich vermisse es, es war das einzige was mich hat schlafen legen lassen zu wissen ich sehe dich im Traum. Die Sehnsucht nach dir ist so unendlich groß mein Schatz. Ich habe Angst, Angst das der letzte Traum dein Empfinden kurz vor dem Tod war, das du mich wirklich verlassen wolltest und das Kind nicht haben wolltest, warum sonst kommst du nicht mir zu mir in meinen Träumen? Schatz ich liebe dich unendlich doll und nie wird ein anderer Mann deinen Platz einnehmen das kann ich dir versprechen.

eure Nicole
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Liebe Grüße Nicole mit