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Alt 29.12.2006, 10:36
stricki stricki ist offline
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Standard AW: Adenoidzystisches Karzinom an der Ohrspeicheltrüse

Hallo an alle!

Hier ein Zwischenbericht für alle, die es interessiert:

Meine Mama sechs Wochen nach der letzten Bestrahlung:

Alle äußerlichen Veränderungen werden stets besser. Die linke Gesichtshälfte ist nur noch ein kleines bisschen dicker, neben dem Ohr ist eine Ministelle leicht braun gefärbt. Über der Narbe am Hals ist es noch leicht dick. Wäre dies nicht der Fall, könnte man die Narbe kaum noch sehen. Die Narben am Ohr sind noch etwas besser sichtbar, aber auch schon gut verheilt. Das sieht alles so aus, dass sie mit einem Stirnband spazieren geht und so niemand sieht, dass sie operiert wurde. Bei bestimmten Bewegungen ist die linke Seite noch nicht so wie die rechte, z.B. kann sie noch keinen "Kussmund" machen. Das sieht dann noch nicht perfekt aus .
Wenn man die linke Gesichtshälfte berührt hat sie schon Gefühl darin, aber unangenehm. Wenn man über der Narbe am Hals berührt, prickelt es wie ein Stromschlag bis ins Kinn.

Der Geschmack war zwischenzeitlich wieder etwas da, ist nun aber wieder weg. Nur der erste Bissen schmeckt. Ich habe die Theorie, dass es an gereizten Schleimhäuten liegt. Wenn ich sie besuche, redet sie sehr viel und isst fast normal, zum Frühstück z.B. Körnerbrötchen mit Nordseekrabbensalat. Wenn ich wieder abfahre, wird es schlagartg besser. Da redet sie dann nicht mehr so viel. Das scheint wirklich ein wichtiger Faktor zu sein.
Beim Spazieren gehen lutscht sie einen Salbeibonbon. Dann muss sie fast die ganze Zeit nicht trinken. Allerdings brennt der Mund leider anschließend entweder von dem Bonbon oder von dem Gerede, oder von beidem.
Am besten "funktionieren" Milchprodukte. Schmecken kann man nicht sagen, denn sie schmeckt ja nicht viel; außerdem mochte meine Mama vorher nie Milch. Aber die reizen die Schleimhäute anscheinend nicht so.

Am schlimmsten ist zur Zeit das Mundgefühl. Alles fühlt sich an, als wär es geschwollen, steif und würde sich immer mehr zuziehen. Das ist wohl (meine Vermutung) das Zusammenspiel der gereizten Schleimhäute, der Mundtrockenheit und der der Vernarbung durch die Bestrahlung. Zusätzlich tut manchmal der gesamte Kiefer und leider immer öfter eine Stelle unten links vorne (evt. eine Zahnwurzel; hoffentlich nicht) weh. Im Moment hat sie wieder seltsame Stellen im Mund unter der Zunge bekommen. Damit muss sie erst wieder zum Arzt.

Der Radioonkologe hat im Abschlussgespräch gesagt, dass die Strahlung ca. sechs Wochen nachwirkt. Ich hoffe also jetzt stets auf Besserung.



Ansonsten schließe ich mich den Wünschen von Andrea an und wünsche allen vor Allem viel, viel Gesundheit für 2007.

Liebe Grüße

Kirstin
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