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Alt 02.01.2007, 19:55
dorchen83 dorchen83 ist offline
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Standard AW: Biopsie – ja oder nein?

Hallo,

Ich bin erst jetzt durch Zufall auf deinen Beitrag, bzw. viel mehr auf deine Geschichte gestoßen und in gewisser Weise bin ich "froh" ein ähnliches Schicksal gefunden zu haben, auch wenn es mir natürlich lieber wäre, wenn deine Frau und mein Papa ganz gesund wären und wir gar nicht in solchen Foren herumstöbern müssten.
Mein Papa hat vor nun 12 Jahren die Diagnose "inoperabler Hirntumor" (Astrozytom Grad III) bekommen und wir haben seit dem auch keine Therapie gemacht - sein Tumor war auch zu "diffus" so dass keine Bestrahlung gemacht werden könne und auch Chemo sei (so sagte uns der Arzt) sinnlos. Die Ärzte gaben ihm noch höchstens 3 Monate bis zu einem Jahr zu leben. Nun ist er immernoch bei uns ... Mein Papa nimmt nur ein Krampfanfallsmittel, Weihrauch (wer weiß was das bringt, aber geschadet hat es jedenfalls nicht ), Vitamin E und Johanniskraut (zur Prävention von Deppressionen).
Mittlerweile ist allerdings der Einfluss des Tumors sehr stark ersichtlich: Gleichgewichtsstörungen, Sprachstörungen, starke Verlangsamung aller Bewegungen/ Tätigkeiten, Sehstörungen, wöchentliche epileptische Anfälle... gott sei dank aber keine schmerzen. Auch wenn es nicht immer einfach ist sind er und wir guter Dinge, auch wenn es ein ständiges Auf und ab ist (im letzten Jahr dachten wir schon dreimal wir würden ihn nun verlieren). Ich bin sehr froh, dass mein Papa so positiv gestimmt ist, auch wenn er mitbekommt, wie schlimm es um ihn steht und dass er immer weniger machen kann (die ganz schlimmen Phasen vergisst er aber ganz einfach, da sein Kurzzeitgedächtnis so gut wie nicht mehr vorhanden ist). Das macht es für uns alle erheblich leichter.
Wie geht es euch denn jetzt? Wie geht es dir? Ich weiß was für eine Belastung diese Situation ist und ich bewundere meine Mama, wie sie das alles schafft - ihre Liebe zu meinem Pa ist immernoch grenzenlos und ich glaube das gibt ihr viel Kraft, doch über all diese Jahre immer stark zu sein und immer mit der Verlustangst zu leben... das ist eine unheimliche Bürde... deshalb bewundere ich auch dich sehr!
Hat deine Frau denn schon irgendwelche Begleiterscheinungen/ Symptome?
Bei der Diagnose war ich genauso alt wie euer Sohn jetzt ist. Heute bin ich 23. Wie geht es denn deinem Sohn? Er ist ja mit der Krankheit deiner Frau aufgewachsen... weiß er denn nun, dass es nicht so "harmlos" ist?

Ich sende dir einen ganz lieben Gruß!

Dorchen
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