Liebe Maret!
Danke für Deine lieben Worte!
2 Chemos muß ich noch machen, aber das geht schon! Dann habe ich 12 hinter mir
! Ich bin seit Mai 06 in Behandlung, also bald 9 Monate!!! Wahnsinn! Und alles hat sich verändert
!
Ja, daß Du Dein altes Leben vermißt, das kann ich sehr gut verstehen. Zu begreifen, daß alles anders ist, ist ein langer Weg. Ob man es jemals kann? Ich habe so ein Bild im Kopf von der Eisscholle (weiß nicht, ob ich das schon mal geschrieben habe
), auf der ich treibe- abgerissen mit Brachialgewalt von meinem sicheren, glücklichen Leben- ich kann es noch sehen, da hinter mir, aber ich habe keine Chance mehr, zurückzukommen. Ich treibe so dahin, sehe einen Streif am Horizont, weiß aber nicht, was es ist. Die Zukunft? Werde ich das schaffen? Was wird auf mich warten? Oftmals ist es ganz ganz kalt auf meiner Eisscholle, dunkel und macht mir große Angst. Todesangst. Das ist das schlimmste Gefühl, finde ich. Diese wahnsinnige Todesangst, die einen packt. Man kann sich nicht wehren, sie ist so mächtig. Ich habe das selbstverständliche Lebensgefühl verloren, den Gedanken, den irgendwie jeder in sich trägt, von Unsterblichkeit. Klar wissen wir alle, daß das Leben endlich ist, aber irgendwann ganz ganz spät. Doch nicht jetzt, Mitten im Leben. Ich bin Mama, ich habe kleine Kinder. Ich habe einen Mann und ich habe eine Familie, Eltern, Geschwister. Das kann und darf doch nicht sein. Aber so einfach ist es eben nicht, leider
!
Ich weiß nicht, was auf mich wartet. Ich wünschte mir nur, meine Eisscholle würde irgendwo anlegen und ich zur Ruhe kommen. Das wünsche ich allen, die ähnliche Gefühle haben!
Deiner Mama einen lieben Gruß. Toll, daß ihr Kampfgeist zurückgekehrt ist!
Und Dir, liebe Maret, wünsche ich ganz viel Kraft! Das ist hart, wenn man den Kindern "die Wahrheit" sagen muß. Nichts sehnlicher würden wir tun, als sie zu schützen. Doch das Leben ist kein Paradies, nicht wahr?
Viel Glück für Deine Bewerbungen und alles Liebe,
hope (ups, nun habe ich aber mehr geschrieben, als ich wollte
)