Einzelnen Beitrag anzeigen
  #2  
Alt 04.02.2007, 14:46
dorchen83 dorchen83 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 02.04.2006
Beiträge: 80
Standard AW: mehrere hirnmetastasen... und nun?

Hallo Stefanie,

Willkommen erstmal hier im forum, auch wenn der Grund, warum du hier bist leider ja alles andere als schön ist ... es tut mir leid, dass deine Schwiegerma auch mit dieser Krankheit zu kämpfen hat und für uns Angehörige ist die Situation natürlich auch schwierig, weil man große Angst um seine Liebsten hat...
Nun wir sind hier alle keine Ärzte, deswegen schreibe ich natürlich unter dem Vorbehalt bzw. mit dem Hinweis, dass du am besten nochmal direkt bei den Ärzten nachfragst (bzw. nachfragen lässt, weil ich nicht weiß inwiefern du als Schwiegertochter Informationen bekommen darfst) und auch fragst wenn du etwas nicht verstehst (manchmal vergessen sie, dass wir ja nur Laien sind und nicht etliche Jahre Medizin studiert haben). Ich hoffe, dass du dann auch ehrliche Antworten bekommst.
Ich muss zugeben, dass deine Beschreibung aber auch für mich als Laien nicht wirklich gut aussieht. Metastasen sind allgemein ein sehr schlechtes Zeichen, denn sie zeigen, dass der Tumor gestreut hat bzw. vielleicht auch noch weiterstreuen wird. Häufig ist dann nur eine "Schadensbegrenzung" möglich, d.h. dass versucht wird gegen die einzelnen betroffenen Stellen vorzugehen (wie du ja schon geschrieben hast - die Leber wird später auch noch behandelt), um mehr Zeit rauszuschinden und den Krebs so weit wie möglich zurückzudrängen - eine Heilung kann in diesem Stadium leider meistens (also das heisst nicht, dass es nicht auch bestimmt Fälle gibt, wo es geht) nicht mehr erreicht werden. Selbst die "palliativen" Maßnahmen bzw. die Maßnahmen, die eigentlich mehr Zeit bringen sollen, sind manchmal eher kontraproduktiv, da sie den Körper großen Belastungen aussetzen und zur gleichen Zeit wirkungslos im Kampf gegen den Tumor bleiben (nicht jede Art von Tumor spricht auf eine Bestrahlung oder Chemo an bzw. muss erst die richtige Bestrahlung/ Chemo gefunden werden). Deswegen ist es immer wichtig ehrlich zu fragen, wie der Arzt die Chancen sieht oder ob er die Behandlung nur anbietet, um "irgendwas" anbieten zu können. Ich würde deiner Schwiegerma aber wünschen, dass die Bestrahlung gut anschlägt und wirklich sinnvoll ist.
Das klingt zunächst alles sehr negativ, deshalb möchte ich dir aber auch noch etwas positives auf den Weg mitgeben. Denn es wir häufig nach Lebenserwartungen gefragt und manchmal werden auch Einschätzungen gegeben (auch wenn die Ärzte das eigentlich nicht mehr tun sollen). Du fragst auch, wie lange deine Schwiegerma noch hat... aber das kann dir niemand sagen - nicht einmal der beste Arzt. Meinem Dad haben sie damals noch ein paar Monate bis allerhöchstens ein Jahr zu leben gegeben - und nun 12 Jahre später ist er immernoch bei uns (auch wenn er nicht geheilt wurde und auch nicht geheilt werden kann). Es gibt so viele Menschen, die entgegen der Statistiken viel viel länger leben. Und ich wünsche mir sehr, dass deine Schwiegerma eine von ihnen ist!

Ich sende dir ganz viel Kraft!
Lieben Gruß
Dorchen
Mit Zitat antworten