Einzelnen Beitrag anzeigen
  #139  
Alt 18.02.2007, 10:35
Benutzerbild von sunnypunkie
sunnypunkie sunnypunkie ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.12.2006
Beiträge: 231
Standard AW: ich fasse jetzt Mut ...

Liebe Leena, liebe Maret

Der Mann dieser Freundin hatte Hautkrebs, der von der Kopfhaut ausging. Er hat ihn überstanden und ist nun seit 3 Jahren beschwerdefrei. Natürlich muss er regelmässig in die Nachsorgeuntersuchen, aber bisher ist nichts neues aufgetaucht.

Deshalb glaube ich, sie hat Angst. Angst davor, dass es ihrem Mann ebenso ergehen könnte wie André, der leider nicht so viel Glück (nennt man das Glück?) hatte! Sie sagte, dass es ihr aufs Gemüt schlage. Das verstehe ich durchaus! Trotzdem. Ja, ich lasse sie ziehen, es ist ihre Entscheidung. Inzwischen ist auch mein Groll über sie verschwunden. Habe ihr einen langen Brief geschrieben, ihr meine Gefühle dargelegt und dass ich ihr nicht böse bin, nur eben ent-täuscht. Ich kann jetzt noch nicht sagen, ob ich die Freundschaft wieder auffrischen will nach dem Tod von André. Ich glaube eher nicht, aber wir werden sehen. Ich hoffe, es dauert noch etwas. Er möchte mit mir "den Gotthard machen" d.h. die Passstrasse fahren und im Tessin übernachten und mir die Orte zeigen, an denen er im Militär stationiert war. Ich freue mich sehr darauf und hoffe, wir können diesen Ausflug realisieren und haben es einfach schön zusammen.

Gestern abend ging es ihm wiederum schlecht. Er fühlte sich so kalt an und hatte auch Schüttelfrost und es war ihm wieder sehr übel. Sein Opionid-Schmerzmittel will er nicht mehr nehmen seit ihm der Arzt gesagt hat, seine schlimmen Alpträume kommen von diesem Medikament.

So, aber heute ist wieder ein wunderschöner Tag hier. Nachmittags werden wir den Fastnachtsumzug anschauen, der hier im Dorf durchgeführt wird. Freue mich schon darauf.

Hier im Dorf sind eigentlich alle Leute recht nett. Vor allem unsere Nachbarn helfen wo es geht und zeigen Mitgefühl und Zuneigung. Oft rufen auch Leute an und fragen wie es geht und wie sie "alles" bedauern. Nur in meiner Familie gibt es einige, die nicht mit dieser Situation umgehen können. Mein Bruder zum Beispiel ignoriert uns völlig, seit die Krankheit ausgebrochen ist. "ich kann nichts dafür und kann dir nicht helfen" waren seine Worte vor 1 Jahr, seither haben wir weder etwas gehört noch gesehen von ihm und seiner Familie. Na ja.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Sonntag! Mit viel Sonne! Und Freude!

Herzliche Grüsse
Eva
__________________
Die Tränen rannen herab, ich liess sie fliessen wie sie wollten und machte aus ihnen ein Ruhekissen für mein Herz. Auf ihnen ruht es. (Augustinus)
Mit Zitat antworten