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Alt 10.03.2007, 10:15
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Hodenkrebs, geheilt, entlassen .........

Dear all,

ich bin mir bei meinem Urologen nicht sicher, dass er sich die Labrobefunde anschaut, wenn man nicht nachfragt. Außerdem ist die Praxis riesig groß und so rufe ich ohnehin immer bei dem Labor an und die faxen mir die Befunde.

Bei CT und Röntgen bin ich in einer Praxis, die die Befunde gleich mitteilt (man muss rd. 30 Minuten warten, aber dann hat immer ein Arzt die analysiert. Das finde ich ziemlich klasse, denn die Wartezeiten finde ich grausamst!!

Zum Thema Nachsorge finde ich folgendes sehr interessant (gilt aber nur bei Seminom, frühes Stadium):
http://docserv.uni-duesseldorf.de/se...ervlet?id=3569
Die sagt, dass Nachsorge vielleiht gar nicht nötig ist beim Seminom I ... naja.

Grundsätzlich freue ich mich darauf, wenn ich ab Sommer (nach 2 Jahren) nur noch alle 6 Monate zur Nachsorge muss / gehen werde. Vor dem Krebs war höchstens 1 Mal im Jahr beim Arzt (egal welchem). So finde ich es ziemlich ätzend, im Moment mindestens einmal im Quartal hin zu müssen.



Zu dem Punkt ob sich das Leben ändert / wie es sich ändert:

Bei mir hat sich nicht besonders viel getan. Das finde ich eigentlich bedauerlich - v.a. wenn ich resümieren muss, dass ich anscheinend wenig gelernt habe.

Ein paar kleine Veränderungen sehe ich:

- ich bin weniger stressresistent - kann aber auch besser mit Stress umgehen. D.h. ich lasse aber Dinge, die mich zu sehr unter Druck setzen dann einfach sein, zucke zur Not entschuldigend mit den Achseln und fühle mich gar nicht mal schlecht damit. Man nennts glaub ich aussitzen. Insgesamt teile ich mir wohl auch meine Kraft besser ein.

- ich achte in Sachen Essen und Sport mehr auf meine Gesundheit. Gerade Sport habe ich früher immer nur gemacht wenn Zeit blieb. Jetzt nehme ich sie mir.

Das Verhältnis zu andere - so wie Ihr es beschreibt - hat sich nicht verändert. Das finde ich schade. Da könnte ich sicherlich dazulernen.

Apropos dazulernen: Lese gerade das Buch von Hape Kerkeling und seiner Wanderung auf dem Jakobsweg. Ich finde es klasse, es gibt viele Denkanstöße und man kann Einiges dazulernen!! Kann ich nur empfehlen.

Auf der anderen Seite finde ich es aber auch irgendwie beruhigend und OK, dass sich durch so eine Scheisskrankheit nicht alles ändert oder man ein anderer Mensch wird. So viel "Macht" soll der Krebs ja nun auch nicht haben. Das Gefühl habe ich manchmal, wenn ich mich mal wieder über Kleinigkeiten aufrege - bspw. eine rote Ampel.

So spielt sich bei mir vieles ab zwischen dem Wunsch, dass wieder alles so ist wie vor dem Krebs und dem Wunsch, wegen dem Krebs und vor dem Hintegrund der Krebserfahrung was im Leben zu ändern. Das ist zwas das genaue Gegenteil - aber so isses halt.

Ein paar Gedanken zum Wochenende,

Confused, but on an higher level ...

Gruss

PantaRei
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