@Bruni,
nun hab auch ich nachgelesen: Geschimpft? NEIN, Angst bekommen, dass es anders ankommt, dass ich nun wieder "anders" bin, weißt du? Nicht geschimpft, nur nochmal erinnert: Jeder Zeit, egal wofür, egal wie wirr, du gehörst dazu, stehst nicht am Rand und guckst nach innen. Kaputte Chaoten, wir gehören zusammen, Zweisamkeit - nicht mehr wie bei den anderen, solche Anrufe, egal ob aus dem Süden oder Osten (Seelchen

) sind Gespräche mit meiner selbst gewählten Familie.
Ich habe gestern meine erste Absage bekommen. Endlich! Nein, seltsam, vielleicht hab ich echt ne Macke. Aber es hat mich nicht enttäuscht, nicht entmutigt. Meine Bewerbung lag immerhin 2 Wochen, ich nehm es als Zeichen, dass sie nicht sofort durchs Raster gefallen ist.
Gestern haben wir Blumen gekauft und ein neues "Tierchen" eines, das nun für Robert steht. Unser Platz blüht, bunt, in fröhlichen Farben. Und wenn die Sonne untergeht leuchten die zwei Kerzen. Ein Ort, an dem wir uns ausschließlich mit ihnen beschäftigen. Steffen hat heute Morgen was schönes gesagt, wieder wechsel des Blickwinkels: Auch sie können so den Platz immer finden, wenn es ihnen zu viel wird und sie vielleicht einmal eine Auszeit brauchen. Ja, schöner Gedanke, dass sie zu uns kommen, um sich zu erholen.
Wer redet da nun wirr?
Gestern wurde es dann auch wieder sehr spät. In der Küche gesessen, mal wieder ein paar Cocktails gegönnt. Und geredet, bis die Tränen geflossen sind, bei allen. Saskia,klar, meine Freundin, meine Partnerin, schrecklich anstrengend und doch keine spricht so sehr meine Sprache wie sie. Noch knapp drei Wochen. Ja Bruni, natürlich nur im Scherz meine Bemerkung damals. Klar zieht es jetzt schon wieder alles zusammen, der Gedanke an die laute Ruhe, die sie hinterlassen wird. ABER sie geht im Frieden, mit sich, mit unserer Vergangenheit, aber vor allem mit unserer Gegenwart und Zukunft. Sie wollte sich nur mal eben überzeugen, um jetzt für ein halbes Jahr die Kanaren zu erobern.
Trauerarbeit, mal wieder heftig gestern. In den Ecken gekehrt, die Schubladen geöffnet und tatsächlich sogar wieder mit Tränen der Trauer gelacht über die gemeinsamen Erinnerungen, den Schrecken, das Entsetzen die wahnsinnig große Liebe, die nicht einfach gestorben ist.
Ohne Kalender, es ist mir wieder eingefallen: Morgen vor drei Jahren hab ich ihn im Krankenhaus zurücklassen müssen. Der Blick, als sich die Aufzugstüre schloss, er auf der einen, ich auf der anderen Seite. Das Gefühl, des ersten Abschiedes, ein zaghaftes Ahnen, was dieser Blick bedeuteten kann. Arbeit, ja jedes Jahr, jeden Monat noch immer täglich. Arbeit, die Kräfte zehrt, wie nichts sonst auf der Welt. Schubladen werden aufgestoßen, wie weit bin ich dieses Jahr? Nicht wirklich weiter, da liegt noch unendlich viel drin in diesen Schubladen, meine Seele traut sich noch nicht...
Sorry, wieder so lang, wieder dasselbe, wieder im Kreis gedreht.
Kommt gut durch den Tag!
LG
Andrea