Hallo Bruni (und alle anderen),
zwei Jahre sind auch bei mir vergangen - vor zwei Jahren am Gründonnerstag (Ostern war 2005 ja ziemlich früh) bekam mein Schatz nach der CT seine Diagnose. Wie sagte dieser einfühlsame Radiologe zu ihm: Karzinom an der Bauchspeicheldrüse - das kann man nicht mehr operieren, ist zu groß, 8 mal 4 cm ungefähr. Ich hätte Ihnen ja gerne was Schöneres gesagt, trotzdem: FROHE OSTERN!!
Und mein Schatz war allein, allein mit dieser entsetzlichen Nachricht. Ich kam erst eine Stunde später mit unserem Sohn zu ihm, weil das CT nicht in der Klinik gemacht wurde, in der er lag.
FROHE OSTERN!!! Hilfe!! Hab ich das richtig verstanden???
Mein lieber Schatz ließ sich noch am selben Abend aus der Klinik entlassen. Sein behandelnder Arzt war einverstanden, konnte ihn sogar gut verstehen.
Wie haben wir dieses Osterfest zugebracht? Alptraum, heute noch. Ich war wie gelähmt, mein Schatz unendlich tapfer, gefasst. (Ja, das wars dann wohl, hoffentlich muss ich nicht leiden, bring mich in ein Hospiz, wenns so weit ist - nein niemals, Du bleibst hier bei mir - Ja, nur wenns halt gar nicht mehr geht zu Hause...Ich ruf jetzt unsere Freunde an... Sie sollten wissen, wie es um mich steht...)
Es ist immer noch ein Alptraum in meiner Seele, ich mag Ostern nicht mehr. Dabei haben wir dieses Fest immer geliebt, eigentlich mehr als Weihnachten. Es hatte für uns immer etwas Heiteres, Frohes, Helles. Nicht mit so viel Gefühlsduselei belastet wie Weihnachten.
Nein, wenn ich an Ostern denke, habe ich nur die Bilder im Kopf von vor zwei Jahren, fühle wieder dieses Gelähmt-Sein. Sitze nur rum und kann mich zu nichts aufraffen. Das Trauertier hat mich fest im Griff.
Bitte lasst Ostern irgendwie ausfallen.
Aber da sind die Enkel (Omi, ich weiß ja, dass es den Osterhasen nicht gibt, aber ich hab das sooo gerne, wenn Du im Garten die Ostereier versteckst und wir suchen die dann...)
Also Omi, Ostern muss sein, Opa würde es sicher auch wollen. Vielleicht hilft mir die Freude der Kinder, meine Trauer leichter zu ertragen.
Sind das wirklich schon zwei Jahre? Es tut immer noch so schrecklich weh, daran zu denken. An diese Ostertage und an die neun Monate danach. Es ist, als ob eine Wunde, die gerade anfing ein wenig zu heilen, wieder aufreißt.
Ich will jetzt versuchen, meinen Kummer mit etwas Hausarbeit zu verdrängen (igitt, ich hasse Hausarbeit).
Seid ganz lieb gegrüßt von
Anemone
(heute etwas durch den Wind!)