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Alt 28.03.2007, 17:18
Heike69 Heike69 ist offline
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Standard AW: Zweiterkrankung Brustkrebs, Amputation???

Hallo Missengelchen,

ich kann Euch gut verstehen. Ich bin jetzt 37 Jahre und hatte 2003 die Erstdiagnose. 5 böseartige Tumore in der linken Brust. Zuerst Probeentnahme, dann Chemo, dann brusterhaltende Operation, dann Bestrahlung. Bei einem Gentest stellte sich heraus, dass ich BRCA 2 Trägerin bin, eines der Gene, die bekannt sind, dass sie Brustkrebs verursachen können (Wahrscheinlichkeit, 80% ,dass man an Brustkrebs erkrankt).In der Beratung zu diesem Test raten Sie einem zur beidseitigen Brustamputation und einer Eierstocksentfernung, da durch diese auch das Brustkrebsrisiko um 50% verringert werden kann. Nun stand ich da, und wusste auch nicht, was ich machen sollte. Ich überlegte und überlegte und schob es immer wieder vor mir her. Komme ich mit einer Amputation klar, werde ich mich ärgern, wenn der Krebs wiederkommt und ich habe es nicht gemacht.
Und dann. Im Oktober 2006 haben sie ein Residiv festgestellt. Schon wieder 1cm groß, obwohl ich alle viertel Jahre zu meinen Kontrolluntersuchungen gegangen bin. Das war der Moment, wo ich dann gewusst habe, was ich machen werde. An diesem Untersuchungstag, von einer Stunde auf die andere habe ich mich zu einer beidseitigen Amputation und Eierstocksentfernung entschieden. Von der linken wäre sowieso nicht mehr viel übrig geblieben und wer weiß, dann es in der rechten angefangen hätte. Soviel zu meiner Geschichte. Es ist jetzt 6 Monate her und ich bereue nichts. Ich würde es auch im Nachhinein wieder so machen und bin eigentlich froh, dass mir auf diese Weise die Entscheidung gelungen ist. Die Narbe (von der einen Achsel bis zu anderen) ist super verheilt und ich habe einen BH mit Protesten, so dass es ein Außenstehender gar nicht sieht. Die einzigen Probleme die ich habe hängen mit der Eierstocksentfernung zusammen, da ich natürlich von einem Tag auf den anderen in die Wechseljahre gekommen bin. Das ist ü b e l . Aber der Mensch hält viel aus, wenn man muss.
Das wichtigste ich, dass deine Mutter dazu steht, was sie macht und sie davon überzeugt ist. Ansonsten kann man wahrscheilich nicht sagen, das ist falsch und das ist richtig.
Alles Gute und viele Grüße an Deine Mutter

Heike
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