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Alt 02.05.2003, 11:20
Gast
 
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Standard Mal ein ganz anderes Thema:

Ich hatte eine Hoden-OP, anschließend 3 Zyklen PEB-Chemo. Meine Freundin zum damaligen Zeitpunkt hat während der ganzen Zeit zu mir gehalten; den psychologische Effekt, dass seine Angehörigen und Mitmenschen zu einem stehen, halte ich für sehr wichtig, mindestens so wichtig wie das beste Medikament.
Gottlob habe ich meine körperliche Lust nicht verloren. Und die Libido ist wohl auch abhängig vom Partner... Man sollte bei diesem Gesichtspunkt nicht vergessen, dass man(n) älter wird und nicht alle Symptome auf die Krankheit schieben. Ein 40-jähriger "kann" eben nicht mehr so wie ein 20-jähriger.
Meine heutige Freundin und hoffentlich künftige Frau habe ich erst nach der Sache kennen gelernt, es hat mich zuerst auch noch Überwindung gekostet, darüber zu reden, aber ich kann eines nur nochmal tausenfach verdeutlichen: Wenn man sich wirklich liebt, spielt so etwas keine Rolle. Gibt es nicht noch so viele andere, auch körperliche Dinge, die einem an sich nicht gefallen? Krumme Nase, Brille, Glatze, usw. Spielt denn dies eine Rolle??? Wenn man wirklich verliebt ist: NEIN NEIN NEIN! Natürlich sollte man nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und sagen "Hi, ich bin der XY und hatte mal nen Hodentumor...!"
Bei mir hat die Krankheit ebenfalls dazu geführt, dass man sich mehr auf die wirklich wichtigen Dinge im Leben konzentriert: z.B. Gesundheit und Liebe.
Und gibt es nicht schöneres, als Liebe zu geben und zu genießen, dass man(n) so wie man ist geliebt wird?
Also Stefan und alle anderen, ich kann Euch da nur Mut machen!
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